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Freimaurerei, Freimaurerlogen, Freimaurer






Frauen und Freimaurerei

Im Mittelalter gab es keine weiblichen Steinmetzen. Die Freimaurerei entwickelte sich daher aus den Steinmetzbruderschaften als ein Männerbund. Nach dem 3. Hauptstück der "Alten Pflichten" von 1723, das "Grundgesetz der Freimaurerei", sind Frauen von der Mitgliedschaft ausgeschlossen: "The Persons admitted Members of a Lodge must be good and true Men, free-born, and of mature and discreet Age, no bondmen, no Women, no immoral or scandalous Men, but of good Report".

Da die freimaurerische Denkungsart, also wie Humanität und Toleranz, das Eindringen in die freimaurerische Symbolwelt, die karitative Tätigkeit sowie die Bemühungen zur Persönlichkeitsentwicklung, die Frauen ebenso anspricht, ist nicht einzusehen, warum diesen die freimaurerische Arbeit verwehrt werden sollte. Im Laufe der letzten 100 Jahre ist die Emanzipation der Frau in vielen Bereichen verwirklicht worden. Als einen Angriffspunkt sehen daher vielfach die Gegner der Freimaurerei die Stellung der Frau in der Freimaurerei. Sie stellen die Frage: Ist die Haltung der Freimaurer gegenüber der Frau noch zeitgemäß?

Auch in unserem Gästebuch spiegelt sich diese Problematik in diesbezüglichen Einträgen wider:

In gewisser Weise spricht mich Ihr Denken und ihr Streben nach Antworten gewiss an, aber wie kann dieses Denken mit der Tatsache vereinbart werden keine Frauen aufzunehmen? Ich sehe hierbei nicht die weltoffene Logik, welcher sie sich verpflichtet haben. Tradition hin oder her, wenn Sie wirklich weltoffen sein wollen, können Sie meiner Meinung nach keinen Ausschluss egal welcher Richtung dulden. - Locborg, Germany, Tuesday, August 15, 2000 at 13:02:28 (MEST)

Warum werden nach wie vor bei Ihnen keine Frauen aufgenommen? Sind wir immer noch die vielzitierte Abweichung von der Norm (was auch immer das gerade zu sein beliebt - ist - )? Welchen schlauen Grund gibt es dafür, Frauen den Zutritt zu verbieten? Auch wenn es eigene Frauenlogen gibt (zumindest wird von deren Existenz gemunkelt...) ist das kein einleuchtender Grund für mich. - Lola, Wien, Austria - Wednesday, July 26, 2000 at 00:01:44 (MEST)

Ist es noch zeitgemäß, eine reine BRÜDERschaft zu führen? Können Frauen nicht mindestens genausogut zur Humanität und zur Erziehung dazu beitragen? Warum Solidarität und Freiheit, aber keine Gleichheit? Ist es denn überhaupt wirkliche Solidarität und Freiheit? Die lobenswerten Ziele in allen Ehren, aber so weit kann es mit der Freiheit des Gewissens und des Denkens nicht her sein, wenn es schon am Geschlecht scheitert. So kann Weltverbesserung nicht wirklich passieren. Wo sind die "winds of change"? Spurenlos vorbeigezogen??? Wer hat das Recht gegeben, andere auf diese Art zu diskriminieren??? - Sascha, Bremen, Germany - Tuesday, May 09, 2000 at 00:24:20 (MEST)

Mit allem Respekt, aber widerspricht es nicht der Philosophie der Freimaurer, daß keine Frauen aufgenommen werden? Die von Ihnen vertretenen Ideale gelten doch nicht nur für das männliche Geschlecht? Vielleicht bin ich auch nur ungenügend informiert. - Janina M., Hamburg, Germany - Sunday, April 23, 2000 at 20:18:11 (MEST)

Eine Frage: Sie haben sich entschlossen, unter sich Brüdern zu bleiben. Gibt es eine besondere Atmosphäre, wenn ausschließlich Männer sich gemeinsam bemühen, hinter die Geheimnisse des Seins zu kommen? Oder sind es die geheimnisvollen Rituale, die diese Ausschließlichkeit erfordern? An einer Antwort wäre mir gelegen, danke. Karin Angerstein-Lilja, Hanaskog, Schweden - Tuesday, August 04, 1998 at 20:11:33 (CEST)

In seinen Freimaurergesprächen versuchte der Philosoph Herder eine Antwort zu geben, indem er Linda (seine Frau Karoline) zu Faust (Herder selbst) folgendes sagen läßt:

"Der Mann bedarf eines Aufschwunges, und wir gönnen ihm solchen gern. Er muß sich zuweilen erweitern und erheben, daß er, Mann mit Männern lebe, sonst wird er bei aller Müh und Liebe selbst uns alltäglich. - Verübelt mir aber nicht Freunde: Euer Geschlecht begrenzt oder, wie man sagt, borniert sich zu bald und erschwert sich seine Fesseln. - Oft sinkt ihr unter ihrem leisen, aber fortwährenden Druck nieder und veraltet. Veraltet vor der Zeit unter Gewohnheiten, die ihr nicht ändern wollt. Vorurteile umschlingen uns vielleicht leichter als Euch; aber an Euch sind sie drückender und fester. Mit unserer mehreren Elastizität und Seelenfreiheit sind wir geborene Freimaurerinnen am reinen Bau und Fortbau der Menschheit, - Welchen großen und schönen Gedanken hatte Sokrates, den ihm Aspasia nicht eingab?"

Herder antwortet:

"Und doch gehört Ihr bei Euren großen Gedanken doch nicht in das geschlossene Viereck des Beratens und Wirkens. Läuft nicht die Phantasie oft mit Euch fort? Ist nicht der gute Trieb bei Euch immer voran? Ihr seid zu tätig, zu barmherzig, der Augenblick übernimmt Euch. Auf einmal würdet Ihr der gesamten Menschheit helfen wollen und alles verderben. Schon deshalb gehört Ihr nicht in jenes stillberatende, leidenschaftslos wirkende Viereck."

Klagen über den Ausschluß der Frauen von der Logentätigkeit wurden sehr früh laut. Im Januar 1733 meldete die "Vossische Zeitung" aus Großbritannien: "...Das Geheimnis (der Freimaurerei) wird denen Gliedern der Gesellschaft bey ihrer Aufnahme offenbaret, es müssen sich aber selbige mittelst eines scharfen Eides verbinden, solches niemanden zu entdecken. Derart, daß, als eine gewisse vornehme Prinzessin, die dieses Geheimnis gerne wissen wollte, einen auch vornehmen Herrn dazu beredete, daß er sich in diese Fremesen würde begeben und hiernächst die Eröffnung solchen Geheimnisses von ihm begehrte, derselbe ihr solches gleichwohl abgeschlagen."

Beschwerden gab es auch in Deutschland. 1785 druckte Wieland in seinem "Teutschen Merkur" eine Auseinandersetzung über das Thema ab, "daß bei den Freimaurern den Frauen wohl das Herz offen stehe, aber die Loge geschlossen sei".

Doch der Schein trügt: Auch in den rein maskulinen Logen sind die Schwestern, so werden die Ehefrauen bzw. Lebensgefährtinnen der Brüder genannt, nicht aus der Logengemeinschaft ausgeschlossen. Bei der Aufnahme eines neuen Mitglieds wird diesem seit altersher ein Paar weiße Frauenhandschuhe geschenkt, um die Verbundenheit der Loge mit der neuen Schwester auszudrücken. Hierüber schrieb Goethe am 23. 6. 1780 an die ihm geistig sehr nahestehende Frau von Stein: "Ein geringes Geschenk, dem Aussehen nach, wartet auf Sie, wenn Sie wiederkommen. Es hat aber das Merkwürdige, daß ich's nur einer und nur ein einziges Mal in meinem Leben schenken kann." Den Schwestern bleiben in den maskulinen Logen nur die rituellen Arbeiten und die internen Beratungen verschlossen. Aber auch der Tempel öffnet sich den Schwestern zur Jahresendfeier und zum Schwesternfest. Bei den Logenreisen ins In- und Ausland sind Schwestern dabei. Sie werden zu Vorträgen eingeladen. Darüber hinaus engagieren sich die Schwestern bei den karitativen Aufgaben der Loge. Die Vielfalt der Möglichkeiten gestattet es den Frauen also, am freimaurerischen Leben ihres Mannes aktiv teilzunehmen. Um an der freimaurerischen Arbeit teilzuhaben, stehen in Amerika den Frauen und Töchtern zahlreiche parallele Vereinigungen von Freimaurerangehörigen (Eastern Star, Order of the Rainbow - Rainbow Girls, Job's Daughters u. a.) zur Verfügung.

Die geschichtliche Entwicklung und das bisher Gesagte begründen allerdings noch nicht ausreichend, warum auch heute noch keine Frauen in die Logen der maskulinen Freimaurerei aufgenommen werden. Eine Antwort umreißt der nachfolgende Eintrag in unser Gästebuch:

Ich kann mich der Meinung anschliessen, dass sowohl nur männliche als auch nur weibliche Gruppen im Sinne der formulierten Leitgedanken beitragen können. Es enstpricht aber nicht meinen Erfahrungen, dass die Freimaurerei nur aus solchen Gruppen besteht. Soweit ich weiss, gibt es in Europa sogar 3 Grosslogen, die aus eigenem Entschluss ihre bisherigen Praktiken (nur Männer) geändert haben. Und das neben anderen sehr grossen und traditionsreichen gemischten Obödienzen ... Ich würde mich freuen, wenn auch diese Seite der Freimaurerei als existent betrachtet wird. - Anselm, Unabhängige Freimaurerloge Wien, Grossorient von Österreich, Wien, Austria - Sunday, November 14, 1999 at 21:26:38 (MET)

In Bezug auf die rituellen Arbeiten wird in den "Leitgedanken zur Freimaurerei" (siehe auch entsprechende Rubrik) folgende Aussage gemacht:

"Mit ihrem rituellen Gebäude schafft die Freimaurerei Räume der Ruhe und Kontemplation, die gerade der Mensch unserer Zeit oft entbehren muß. Dabei ist hervorzuheben, daß die freimaurerische Tempelarbeit die emotionale und rationale Seite des Menschen in gleicher Weise ansprechen kann. Handlungen, Worte und nicht zuletzt Musik bilden eine ausgewogene Einheit."

Die hier angesprochene "Ruhe und Kontemplation" bedeutet aber auch in der Loge die Abwesenheit des natürlichen sexuellen Spannungfeldes zwischen den Geschlechtern. Auch für homoerotische Neigungen ist daher kein Platz in der maskulinen Loge. Da der Suchende (Aufnahmekandidat) vor der Aufnahme nicht nach seinen sexuellen Eigenheiten gefragt wird, erwarten wir von jedem Bruder, daß er diese nicht nachträglich direkt oder indirekt in die freimaurerische Logengemeinschaft trägt.

Im profanen Bereich haben aufgeschlossene Frauen längst die Vorteile für sich wiederentdeckt, die ihnen die Abwesenheit des natürlichen sexuellen Spannungsfeldes bei der Gruppenarbeit bringt. So sind inzwischen Einrichtungen wie Frauen-Cafés bis hin zur "Internationalen Frauenuniversität" anläßlich der EXPO2000 entstanden.

Es kann daher nicht verwundern, daß von Frauen ausschließlich für Frauen 1982 eine eigene freimaurerische Organisation mit einer ganzen Reihe von Logen in Deutschland aufgebaut wurde. Die Großloge "Zur Humanität" ist ein Zusammenschluß von Freimaurerlogen. Sie hat ihren Sitz in Berlin (2003 umbenannt in Frauen-Großloge von Deutschland, - Bund freimaurerisch arbeitender Frauen -, Emser Str. 12-13, 10719 Berlin). Ihr gehören nur feminine Freimaurerlogen an. Ihre Logen arbeiten u. a. in Berlin, Dortmund, Düsseldorf, Fürth, Hannover, Ingolstadt, Köln, Mannheim, Reutlingen, Wetzlar und Wiesbaden. Ihre Arbeitsweise und Ziele entprechen denen der maskulinen Freimaurerei:

"Das einende Element unserer freimaurerischen Frauengemeinschaft besteht in der Wertschätzung menschlicher Begegnung und gegenseitiger Anregung - in der Offenheit für unsere Zeit, für ihre positiven und negativen Erscheinungen und im Interesse an den Dingen unserer Welt. Die Loge ist das Zentrum der geistigen Arbeit, Stätte der Begegnung und Ort ernster Besinnung, an dem mit Hilfe von Symbolen und rituellen Handlungen unverlierbare Werte und menschliche Ideale über bloße theoretische Erkenntnisse hinaus zum Erlebnis gebracht werden. Das Ergebnis von all dem ist auch Selbsterkenntnis. Durch gemeinsames Bemühen in der schwesterlichen Gemeinschaft der Loge wollen wir unsere Ziele erreichen."

Der hohe Stellenwert, den feminine und maskuline Freimaurerlogen der Abwesenheit des natürlichen sexuellen Spannungsfeldes bei der Gruppenarbeit zuordnen, wurde und wird nicht von allen freimaurerisch Interessierten geteilt. Sogenannte "gemischte Logen", die gleichzeitig Männer und Frauen als Mitglieder haben, sind nach freimaurerischen Grundsätzen (s.o.) von der regulären Freimaurerei nicht anerkannt, d. h. der Besuchsverkehr zu diesen Logen und ihren Vereinigungen ist von der United Grand Lodge für alle ihre Obedienzen untersagt.

Bünde mit freimaurerischem Charakter, die Frauen aufnehmen, hat es zumindest auf dem europäischen Kontinent seit dem 18. Jahrhundert immer gegeben. In Frankreich entstanden zunächst der Orden der Ritter und Nymphen von der Rose, die Gesellschaft der Genossen der Penelope, der Orden der Glückseligkeit, der Holzhauerorden und der Ankerorden. An allen diesen mehr oder minder geheimnisvollen Gesellschaften konnten Männer und Frauen teilnehmen. Die Versammlungsorte hießen Haine, Lustwäldchen, Liebestempel, die weiblichen Mitglieder wurden "Cousinen" oder "Freundinnen" tituliert. Nach Deutschland verirrte sich diese Ausartung vor allem in Gestalt des Mopsordens. In Frankreich bildete sich in Verbindung mit Logen die Adoptionsmaurerei, die nach der Gründung des "Droit Humain" durch Maria Deraismes mehr und mehr ihre Arbeit einstellte.

Die Frauenrechtlerin und Schriftstellerin Maria Deraismes trat in zahllosen Vorträgen und Artikeln für die völlige Gleichberechtigung der Frau auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens ein und gründete zu diesem Zweck eine Reihe von Organisationen. Auf Einladung des Grand Orient de France referierte sie über die Gleichberechtigung der Frau. Der Grand Orient de France lehnte aber weiterhin die Aufnahme von Frauen in seine Logen ab. Die Loge "Les Libres Penseurs" von Le Pecq beschloß jedoch, künftig auch Frauen die Pforten des Tempels zu öffnen und nahm am 14. Januar 1882 Maria Deraismes auf und an. Die "Grande Loge Symbolique" entzog der Loge das Patent. Georges Martin, ein Senator und "Conseiller Général" in Paris, war überzeugt, daß Frauen eine bedeutendere Rolle in der Gesellschaft spielen sollten. Er kämpfte deshalb für deren Zugang zur Freimaurerei. Am 14.3.1893 gründeten George Martin und Maria Deraismes die erste Loge der Welt, die sowohl Männer als auch Frauen als Mitglieder akzeptierte. Damit war die "gemischte" Freimaurerei des Ordre Maçonique Mixte International "Le Droit Humain" bzw. der Internationale Orden der Co-Freimaurerei für Männer und Frauen (Co-Masonry) entstanden. 1902 hörte Annie Besant in London durch Francesca Arundale vom "Droit Humain" und ließ sich in Paris in die ersten drei Grade aufnehmen. Nach London zurückgekehrt, gründetet sie hier die erste englische Loge des "Droit Humain". Von hier aus hat sich der "Droit Humain" maßgeblich in die ganze Welt einschließlich Deutschland verbreitet. Logen befinden sich in Neustadt a. d. Weinstraße (Loge "Ordnung des Herzens"), in Freiburg (Loge "Zu den drei Säulen") und in Berlin (Loge "Albert Schweitzer" - im Logenhaus der OddFellows in Grunewald).

Gleichfalls in Frankreich hat sich der "Grand Orient de France" von den "Alten Pflichten" von 1723 abgekoppelt und erkennt gemischte Logen an. Er versucht seine Organisation auf andere Länder auszudehnen. Der Großorient von Deutschland - Freimaurerbund zur aufgehenden Sonne (GovD / FzaS) wurde 1995 in Zusammenarbeit mit dem Grand Orient de France und dem Grand Orient de Luxemburg gegründet. Nachdem sich der GovD / FzaS aufgelöst hatte, wurde 2003 von den Logen "Phoenix", Europäische Wanderloge in Düsseldorf, "Clavis Argentum" in Bremen (ehemals "Zur Bauhütte Adolf Freiherr Knigge"), "Avantgarde" - Europäische Toleranz", Mannheim, und "Lessing", Europäische Wanderloge in Brüssel, die Großloge "Souveräner GrossOrient von Deutschland" (SGOvD) gegründet. Der SGOvD, der von den Großlogen "Grand Orient de France", "Grand Orient de Belgique", "Grand Loge de Belgique", "Grossorient der Schweiz" und "Großorient von Österreich" anerkannt ist, steht grundsätzlich für das gleichberechtigte Nebeneinander von Frauen und Männern. Auch wenn der SGOvD von seinen Konstitutionen ausdrücklich geschlechtsspezifische Logen zuläßt, so arbeiten grundsätzlich bei freimaurerischen Tempelarbeiten seiner Mitgliedslogen alle Freimaurerinnen und Freimaurer gemeinsam. Die gemischten Logen "Licht und Wahrheit", Bonn, und "Carpe Diem", Heidelberg, gehören dagegen der Großloge "Grand Orient de Luxemburg" an.

Der "Droit Humain" hat im Laufe der Zeit zahlreiche Abspaltungen zu verzeichnen gehabt. Abspaltend installierten in Deutschland die Loge "Goethe zum flammenden Stern" (Frankfurt) des "Droit Humain" gemeinsam mit den Logen "Mozart zu den 3 Rosen" (München), "Minerva an Rhein und Main" (Mainz) und "Lessing am Tor zur Welt" (Hamburg) am 25.10.1959 in Frankfurt die Großloge "Universaler Freimaurer-Orden Humanitas" (heute: "Humanitas - Freimaurergroßloge für Frauen und Männer in Deutschland"). Das Wort "Universal" wird dabei in dem Sinne verstanden, daß die Mitgliedschaft sich auf beide Geschlechter erstreckt ohne Rücksicht auf Stand, Rasse, Nationalität, Religionsbekenntnis und politische Meinung. Heute arbeiten ihre Mitgliedslogen in Hamburg ("Lessing", "Isis und Osiris" und "Phönix zum Licht und zur Liebe", gegr. 2006), Karlsruhe (Logen "Zur Wahrheit" und "Comenius zur Toleranz"), Frankfurt (Loge "Goethe"), Mannheim (Loge "Parsifal", ex Droit Humain, gegr. 1992), Saarbrücken (Loge "Sirius", 2001 ex Droit Humain), München (Loge "Mozart"), Berlin (Loge "Immanuel Kant" im Jahr 2001 aus Freimaurerzirkel umgewandelt) und in Leipzig (Loge "Neue Werkstatt", gegr. 2007). Die Großloge "Humanitas" ist Mitglied im internationalen Grosslogenverband "CATENA", in der internationalen Organisation "C.L.I.P.S.A.S.", in der Akademie Forum Masonicum und beteiligt im "Ring Europäischer Freimaurer(innen) - Organisation zur Reform des Maurertums (e.V.)" (R.E.F.O.R.M).

Der internationale Dachverband "International Masonic Union CATENA" (catena: lateinisch = Kette) wurde am 11.7.1961 von der Nederlandse Grootloge der Gemengde Vrijmetsslelarij, dem deutschen und dem österreichschen Freimaurer-Orden "Humanitas" gegründet. Es werden nur solche freimaurerische Vereinigungen in der CATENA als Mitglieder akzeptiert, die CATENA-Besucher beiderlei Geschlechtes in ihren Logen zulassen und die bereit sind, innerhalb von CATENA mit Brüdern als auch Schwestern zusammenzuarbeiten.

Die Vereinigung "C.L.I.P.S.A.S." (Centre de Liaison et d'Information des Puissances maçonnique signataires de l'Appel de Strasbourg) wurde 1961 auf Initiative des Grand Orient von Belgien (Franc-Maçonnerie) gegründet. 45 Mitglieder haben sich ihr angeschlossen. Es wird, unabhängig von den "Alten Pflichten", eine als liberal und adogmatisch bezeichnete Freimaurerei angestrebt.

Die "Akademie Forum Masonicum" wurde 1979 von deutschen Freimaurern als eingetragener Verein für den wissenschaftlichen Kontakt zwischen Freimaurern und Nichtfreimaurern gegründet. Ihre Mitglieder müssen also keine Freimaurer sein. Im Zentrum ihrer Arbeit stehen die öffentlichen Akademietage, deren Ergebnisse in einem Jahrbuch veröffentlicht werden (akademie forum masonicum, Argelanderstr. 36, 53115 Bonn).

Der "Ring Europäischer Freimaurer(innen) - Organisation zur Reform des Maurertums (e.V.)" (R.E.F.O.R.M.) wurde 1996 ins Leben gerufen. Unabhängig von System und Loge kann jeder Freimaurer, also auch die Mitglieder der femininen oder gemischten Logen, Mitglied werden. Die Vereinigung soll die Verständigung zwischen den verschiedenen freimaurerischen Systemen herbeiführen und Reformen begünstigen.

Zwecks ständiger Obedienzen übergreifender freimaurerischer Zusammenarbeit wird am 4. Dezember 1998 in Brüssel auf Initiative verschiedener Großoriente und Großlogen, darunter der Großorient der Schweiz, das zentrale Sekretariat für Kommunikation und inter-obedienziellen Austausch adogmatischer Obedienzen "SIMPA" (Secrétariat International Maçonnique des Puissances Adogmatiques) eingerichtet. Die Gründungsakte unterzeichneten 27 Obedienzen. Sie verzichten dabei auf jegliche Form dogmatischer Festlegung. Die sie einigenden Prinzipien sind Gewissensfreiheit und gegenseitige Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit.

Wie vorstehend geschildert, gibt es also auch für Frauen zahlreiche Möglichkeiten, sich der Freimaurerei in der einen oder anderen Form zu nähern. Jede Frau hat auch auf dem Gebiet der Freimaurerei die Möglichkeit, sich ein Aktionsfeld zu wählen, das ihren Neigungen entspricht. Die Aussage "Frauen sind von der Freimaurerei ausgeschlossen" ist falsch.

Zusätzliche Informationen können Sie sich mittels Nutzung unserer Linksammlung erarbeiten.



Ergänzung:

Weitere gemischte Logen in Deutschland:

Gemischte Logen in Österreich:

Gemischte Logen im deutschsprachigen Teil der Schweiz:

Feminine Logen in der Schweiz:




Beachten Sie bitte den Vortrag unserer Sr. Judith "Über das Geheimnis"