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DER TAROT

die kabbalistische Methode der Zukunftserforschung als Schlüssel zum Okkultismus

von ERNST KURTZAHN
(Daïtyanus)
Zweite unveränderte Auflage 1925

Erster Teil.

Theoretischer und symbolischer Tarot.

II. Kapitel.
Tarot und Kabbala.

Seite 22


b) Die hebräischen Buchstaben und die Kabbala.

Die Bezeichnungen einer auf Seite 23 befindlichen Tabelle wolle man sich recht zu eigen machen; am besten, man lernt die 22 Buchstaben nebst ihrer zugehörigen Tarotkartenbedeutung an Hand der mitgegebenen Tarotkarten auswendig.

Es folgt jetzt das Allernotwendigste über das Hebräische und seine Eigentümlichkeiten, soweit sie uns angehen.

Eigentlich gibt es nur einen einzigen Buchstaben in der hebräischen Schrift! Dieser Ursprungsbuchstabe ist das"Jod". Alle anderen Buchstaben setzen sich aus Jods zusammen. In der vorstehenden Übersichtstabelle wurden alle Buchstaben des eigentlichen Uralphabets gegeben.

Es soll aber hier bemerkt werden, um Mißverständnissen tunlichst vorzubeugen, daß es im Neuhebräischen noch Zeichen für Zwischenlaute gibt, die in inniger Anlehnung an die Urbuchstaben geschaffen wurden. Diese gehen uns jedoch weder für Tarot- noch für Kabbalastudien irgend etwas an.





Seite 23

Übersichtstabelle:

Zahl
in der
Reihen-
folge
Hiero-
glyphe
NameLaut-
wert
Kabbalist.
Wert
Zah-
len-
wert
Zugehörige
Tarotkarte der
großen Arkana
1.aleph AMutter1Gaukler
2.bethBdoppelt2Hohe Priesterin
3.ghimelGdoppelt3Kaiserin
4.dalethDdoppelt4Kaiser
5.heEeinfach5Papst
6.vauVeinfach6Liebende
7.zainZeinfach7Wagen
8.chetHeinfach8Gerechtigkeit
9.thethTeinfach9Eremit
10.jodI einfach
und Ursprung
10Schicksalsrad
11.caphChdoppelt20Kraft
12.lamedLeinfach30Gehenkter
13.memMMutter40Tod
14.nounNeinfach50Mäßigkeit
15.samechSeinfach60Teufel
16.hainGheinfach70Vom Blitz
getroffener Turm
17.phePhdoppelt 80Sterne
18.tsadeTseinfach90Mond
19.kophKeinfach100Sonne
20.reschRdoppelt200Gericht
21.shinShMutter300Der Narr 1)
22.thauThdoppelt400Die Welt

Eins nun wird dem aufmerksamen Leser beim Betrachten der Tabelle vielleicht mit einer gewissen Unruhe nicht entgangen sein: das Fehlen sämtlicher Vokale!

Dieser Umstand nun führt uns näher an das mächtige Gebiet der Kabbala heran, wenn wir ihn genauer betrachten.

Die ursprüngliche ägyptisch-jüdische Schrift kennt in der Schrift ohne weiteres keine Vokale! Jedermann war genötigt, diese im Text der "Heiligen Bücher" (z. B. der fünf Bücher Mosis) selbst einzuschieben zwischen den nur in Konsonanten geschriebenen Inhalt, und zwar an den Stellen, die er aus sich heraus für angebracht hielt. Wenn dieses Einsetzen der Vokale wohl auch nicht immer ohne priesterliche Hilfe bei dem Volk vor sich ging, so war doch die Möglichkeit gegeben, daß dieser oder jener mehr oder weniger helle Kopf




    1) unnumeriert!



Seite 24

Dinge aus dem Text herauslesen konnte, die geeignet waren, irgendwelche unerwünschten Verwirrungen anzustiften. Um dies fürderhin zu verhindern, brachte es zwischen 600 bis 800 nach Christi Geburt die sogenannte Masoretenschule, eine Vereinigung von Sachverständigen, also Rabbinern, dahin, daß die Vokale durch bestimmte Zeichen, die "masoretischen Punkte" genannt, an den von ihnen festgelegten Stellen der heiligen Schrift (Talmud) ein für allemal für - die große Menge - den profanum vulgus eingesetzt wurden. Hierdurch entstand der allgemein verbreitete Text des Talmuds und damit auch unser diesem ziemlich gleichlautendes "altes Testament".

Nebenher aber, und das ist sehr wichtig, wurde nach wie vor die "Überlieferung" (Kabbala), die Vokale nach geheimen Regeln auch an bestimmten anderen Stellen einzusetzen, eifrig gehegt und gepflegt von eingeweihten Rabbinern und Schriftgelehrten. Solche Verfahren, die Vokale einzusetzen, gab (und gibt!) es natürlich eine ganze Menge 1), die alle bis auf einige wenige sehr geheim gehalten werden.

Betrachten wir einmal die bekannten Methoden, um sie später für unseren Tarot zu verwenden.

Wir kennen deren drei. Diese sind:

  1. Gematria, hierunter versteht man das Ersetzen eines wichtigen Wortes in einer Schriftstelle entweder durch ein anderes, dessen Buchstaben von gleichem Zahlenwert sind oder durch einen Begriff, der sich mit der entsprechenden Zahl verbindet.
  2. Notarikon, hierbei betrachtet man sämtliche Anfangsbuchstaben der einzelnen Worte als einen neuen Satz oder neue Worte oder als Abkürzungen von solchen. (Etwas ähnliches findet man manchmal in Liebes- und anderen Gedichten, worin die Anfangsbuchstaben sämtlicher Verszeilen zusammen den Namen der oder des Angedichteten enthalten.)
  3. Themurah, die Vertauschung, d. h. andere Anordnung der Reihenfolge nach des etwa unklaren oder bedeutungslos erscheinenden Wortes.
        3 ist eine Methode, die in erster Linie für unseren Tarot in Frage kommt, daneben noch Notarikon. Mehr darüber im Kapitel "Tarotdeutung". -

Wir möchten zu diesen Ausführungen noch ein kleines, aber vorzügliches Beispiel geben für die Änderung der Bedeutung durch ver-




    1) So zum Beispiel "Ziruph", d. h. den Ersatz des ersten Buchstabens durch den zweiundzwanzigsten, des zweiten durch den einundzwanzigsten usw. Daran anschließend: Gematria oder moderne Methoden. - Anmerkung des Verfassers!



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ändertes Setzen der oftgenannten masoretischen Punkte. Es folge in deutscher Übersetzung.

Die Bibel beginnt bekanntlich mit den Worten:

"Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde."

Setzt man im Urtext die Vokale nun andes als von der masoretischen Schule festgelegt, und zwar nach einem bestimmten "überlieferten", geheimen kabbalistischen Schlüssel, so erhält man folgenden Text (übersetzt):

"Aus der immer bestehenden Essenz (des Raumes)
bildete die zweifältige Kraft den zwiefachen Himmel."

Wie man sieht, ein Satz, der höchste philosophische Erkenntnis bietet und völlig anders als der Bibeltext lautet, trotzdem im Urtext dabei kein einziger Konsonant verstellt wurde.

Wieder andere kabbalistische Schlüssel ergeben auch wieder andere sinnreiche Texte, hierbei immer die Konsonanten unverändert gelassen.

Diese erstaunliche Vielseitigkeit der möglichen Lesarten machen auch die strenge Vorschrift begreiflich, mit der es den Israeliten von Mose verboten war, auch nur ein Tüttelchen des (Konsonanten) Textes abzuändern, da bei der geringsten Änderung das wundervolle Fundament für die geheimen Schlüssel für immer zerstört worden wäre.

Zusammenfassend bedeutet Kabbala also die Gesamtheit der auf den Wegen der geheimen Vokalversetzungen und Wortumstellungen gefundenen Lehren, die höchste Philosophie, weitgehendste Naturerkenntnis und - Okkultismus, vor allem Magie, enthaltend.

Papus schreibt darüber kurz und treffend: Moses gab seine Lehre in zwei Teilen, die durch ein Bindeglied miteinander verbunden waren:

Der erste Teil, der "Körper der Lehre", besteht aus Buchstaben, die sich aus begriffsschriftlichen (ideographischen) Charakteren mit dreifachem Sinn zusammensetzen.

Der zweite Teil ist der "Geist oder die Seele" der Lehre, die gleichzeitig den Schlüssel zum ersten Teil bildet.

Das Bindeglied endlich bildet ein System von Regeln, einen Kanon, wenn man will, das sich auf peinliche Erhaltung des Textes bezieht, und stellt somit das Leben der überlieferung dar. -

Der Körper wurde "Massora" oder "Mashora" benannt. Das Leben der Überlieferung, eingeteilt in "Mishna" (Unterricht) und "Gemara" (Vollendung), bildete vereinigt den Talmud.

Der Geist der Oberlieferung ergab die Werke (außer noch anderen):





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"Sepher jezirah" (Buch der Schöpfung), "Zohar" (Glanz) mit "Tarot" = (Tora = Gesetz), "Clavicula Salomonis" (Schlüssel Salomonis).

Das Ganze ist Kabbala. Was für Lehren enthält nun die Kabbala?

Sie ist die Wissenschaft von der Seele und von Gott und von allen Beziehungen, die zwischen ihnen bestehen! 1) Die Kabbala lehrt und beweist, daß Alles in Einem und Eines in Allem ist!

Für den Kabbalisten ist ein hebräischer Buchstabe - eine Tarotkarte - ein ganzes Universum mit allen seinen komplizierten Beziehungen im kleinen, und das Universum mit seinen ineinander verketteten Lebensabstufungen ein kabbalistisches Alphabet.

So ist nichts leichter zu verstehen und doch nichts schwerer zu studieren als die "heilige Kabbala", die den wahren Kern aller abendländischen Mystik bildet.

Drei Ebenen des Daseins, auch die drei Welten genannt, offenbaren die schöpferische Einheit, wenn diese aus sich heraustritt. Diese drei Welten finden wir überall: in Gott, im Universum und im Menschen zeigt sich die dreifache Daseinsebene 2). Wir finden die drei Welten in entsprechendem Maßstab wieder in einem Getreidekorn wie auch in einem Planeten, in einem Wurm, wie in einer Sonne, in einem gesprochenen Wort, wie in einem Schriftzeichen.

Es ist nicht zu verwundern, daß die Kabbalisten von Pedanten und Unwissenden als verwegene oder törichte Träumer, von Eingeweihten aber als erhabene Weise betrachtet wurden.

Der Besitz der kabbalistischen Schlüssel eröffnet jeder Religion, jeder Brüderschaft von Eingeweihten die Zukunft, den Erfolg, den Himmel.

Der Verlust dieser Schlüssel verurteilt diejenigen zum Tode, die so das kostbare Licht erlöschen lassen.

Zur Zeit der Ptolemäer versteht das Volk der Juden die Bücher Mosis schon nicht mehr; bald darauf verlieren sie infolgedessen ihre Existenz als selbständige Nation. Nur die Essäer, die die Schlüssel zur Kabbala besitzen, vererben dank dem Christentum deren Geist.

Heute bleibt aber die "Apokalypse", die Offenbarung Johannis, für Katholiken und Protestanten, für die griechisch-orthodoxen wie für die armenischen Christen ein verschlossenes Buch, denn der Schlüssel ging ihnen verloren!




    1) Nach kabbalistischer Lehre unterscheidet man drei große Prinzipien in der ganzen Natur:
  1. Nephesch, das vitale Prinzip des Körpers (mit drei Unterabteitungen),
  2. Ruach, das Prinzip der Seele und des Willens (dgl.),
  3. Neschamah, das Prinzip des Geistes mit seinen drei Kräften.
    2) Vgl. vorhergehende Anmerkung! - Anmerkung des Verfassers!



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Auch Freimaurer und Priester habun mit verschwindenden Ausnahmen die "Überlieferung" verloren, die allein zu Eingeweihten machen kann. -

Ferner unterscheidet man bei der eigentlichen Kabbala zwei Richtungen:

  1. die "symbolische Geschichte der Genesis", Maaseh bereschit mit der "Kabbala bereschit";
  2. "Geschichte des himmlischen Wagens", Maasch merkaba mit der "Kabbala merkaba" (Sohar).

Die "Kabbala merkaba" läßt den Erleuchteten in die tiefsten Geheimnisse der Wesenheit, der Eigenschaften Gottes und der Engel eindringen.

Die "Kabbala bereschit" zeigt ihm, je nach dem numerischen Wert, durch besondere Wahl und Zusammensetzung der Buchstaben, die großen Entwürfe Gottes und die erhabensten Lehren, die Gott in sie gelegt hat.

Um sich die Grundlage zu diesen Zweigen der Kabbala zu schaffen, muß man vor allem das Alphabet der Israeliten kennen und beherrschen.

Die alte vokallose Schrift, an die sich der Leser gewöhnen muß, wird ihm oft oder nur bei allen alten magischen Werken begegnen, so zum Beispiel bei den berühmten Werken des Agrippa von Nettesheim, einem der allergrößten eingeweihten deutschen Magier und Kabbalisten, der je gelebt hat.

Endlich muß noch auf eine besondere Eigentümlichkeit der hebräischen Schrift hingewiesen werden, die sich der Leser sorgsam merken wolle: Man schreibt und liest von rechts nach links, wie auch magische Zeichen stets in dieser Richtung zu machen und magische Handlungen auszuführen sind (z. B. bei Tarotlegen!). Hebräische Bücher öffnet man deshalb auch hinten; wo bei anderen die letzte Seite sich befindet, ist hier der Titel.

Wir wenden uns nun zu den Buchstaben, die, was wir keinen Augenblick außer acht zu lassen bitten, mit den entsprechenden Tarotkarten identisch sind.

Aus der Tabelle ersehen wir, daß es drei Buchstaben gibt, die mit "Mütter" bezeichnet werden. Es sind diese:

  1. A (Aleph)
    M (Mein)
    Sh (Shin).

Sie entstanden zuerst aus dem Urbuchstaben "Jod", daher werden sie Mütter genannt, weil nun ihre Formen die anderen Buchstaben bilden halfen und - aus noch anderen Gründen.





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Es folgen dann sieben Schriftzeichen, die "doppelt" genannt werden, weil sie nämlich zwei Klänge oder Laute ausdrücken, einen positiv starken und einen sanften, negativen. Es sind:

  1. B  (Beth)
    G  (Ghimel)
    D  (Daleth)
    Ch (Caph)
    Ph (Phe)
    R  (Resch)
    T  (Thau)

Drittens endlich die zwölf übrigbleibenden "einfachen" Buchstaben.

Jeder der hebräischen Buchstaben vertritt drei Begriffe:
1. einen Buchstaben, d. h. eine Hieroglyphe, 2. eine Zahl, 3. eine Idee.

Hebräische Buchstaben kombinieren heißt also Zahlen und Ideen kombinieren, daraus ergibt sich "die Entstehung des Tarot".

Jeder einzige Buchstabe ist als eine Macht mehr oder weniger eng mit den schöpferischen Kräften des Universums verbunden.

Indem man damit diese Kräfte in drei Welten, der psychischen, astralen und physischen, auslösen kann, ist jeder Buchstabe der Ausgangs- und Endpunkt einer Menge von Beziehungen.

Hebräische Worte kombinieren heißt infolgedessen auf das Universum selbst einwirken. (Es versteht sich bei peinlicher Beachtung aller in Betracht kommenden Vorschriften!)

Das Wesen der Kabbala ist nun in dem enthalten, was die Meister die "zweiunddreißig Wege" und die "fünfzig Tore" nennen.

Die zweiunddreißig Wege sind zweiunddreißig absolute und wirkliche Ideen, die an den Zeichen der 10 Zahlen 1) und den 22 Buchstaben des hebräischen Alphabets haften.

Es bedeuten: Die Zahlen:

 1 = höchste Macht  2 = absolute Weisheit
 3 = Unendliche Vernunft
 4 = Güte
 5 = Gerechtigkeit oder Strenge
 6 = Schönheit
 7 = Sieg
 8 = Ewigkeit
 9 = Fruchtbarkeit
10 = Wirklichkeit.




    1) Hierher gehören nun auch die zehn Sephiroth (Sphären, die benannt werden: 1. Kether (Krone), 2. Cochma (größte Weisheit), 3. Binah (Intelligenz, Geist),



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Vorstehende Bedeutungen sind namentlich bei späteren durch den Tarot erhaltenen Ergebnissen zu berücksichtigen, bei denen man Buchstaben in Zahlen umsetzen will. Auch bei den "kleinen Arkanen" sind diese Zahlenbedeutungen evtl. zu berücksichtigen.

Es bedeuten ferner (allgemein) die Buchstaben:

Aleph= Vater      Lamed= Opfer
Beth= Mutter      Mem= Tod
Ghimel= Natur      Noun= Rückfälligkeit
Daleth= Gesetzmäßige Macht      Samech= Allgemeines Wesen
He= Religion      Hain= Gleichgewicht
Vau= Freiheit      Phe= Unsterblichkeit
Zain= Eigentum      Tsade= Schatten und Relex
Cheth= Verteilung      Coph= Licht
Theth= Klugheit      Resch= Dankbarkeit
Jod= Ordnung      Shin= Einheit(lichkeit)
Caph= Kraft      Thau= Zusamensetzung (Synthese)

Man nehme die Tarotkarten zur Hand und lege sie vor sich hin, und man wird bei den "großen Arkanal' alle die Figuren sehen, die die Buchstaben erklären. Auch die Erklärung der Zahlen wird man, wie schon angedeutet, bei den "kleinen Arkana" finden, und zwar den vier Gruppen entsprechend in vierfacher Variante. Der Tarot ist schon in dem Buche "Sephir Jezira", das dem Patriarchen Abraham zugeschrieben wird, in einer kurzen Erklärung vorhanden.

Wir holen hier nach, was wir im geschichtlichen Teil verabsäumten, und teilen an dieser Stelle mit, daß der Gelehrte Court de Gebelin zuerst die Bedeutung des Tarots (wieder) entdeckte; daß er nämlich der Schlüssel zu den hieratischen Hieroglyphen ist. Man findet die Symbole und Zahlen dafür in den Weissagungen des Hesekiel und St. Johannis.

Wenn die Bibel ein inspiriertes Buch ist, so ist der Tarot das inspirierende Buch. Man hat es auch das "Rad" (lateinisch rota) genannt, woher Tarot und Tora kommt. Dies war auch den Rosenkreuzern bekannt, und man findet, daß Marquis de Suchet dies auch in seinem Buch über die Illuminaten erwähnt.

Auf den Tarot (Buch "Thot"), Tora usw. sind selbstverständlich auch die Kartenspiele zurückzuführen. Z. B. trugen spanische Karten, die der Verfasser vor kurzem in der Hand hatte, die wichtigsten Zeichen des Tarot und zeigten auch kleine Arkana.




4. Chesed, auch Gedulah (Barmherzigkeit), 5. Pechad, auch Geburah (Furcht oder Strenge), 6. Tiphereth (Schönheit), 7. Nizah (Sieg), 8. Hod (Ehre, Ruhm), 9. Jesod (Grundlage alter Dinge), 10. Malkuth (Reich). Ein irgendwie näheres Eingehen hierauf ist hier ausgeschlossen. Interessenten sei die "Kabbala" von Papus, Leipzig 1910, angelegentlichst empfohlen! - Der Verfasser!



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Das beliebte L'Hombrespiel bedeutet nichts weiterals "das Spiel des Menschen", ist aber nunmehr nichts weiter als eine unbewußte Erinnerung an den Ursprung.

Kehren wir nun wieder zu unserm Alphabet zurück.

Das Alphabet bezeichnet:

  1. Vom Buchstaben Aleph bis zum Buchstaben Jod die unsichtbare Welt, d. h. die Welt der Engel,
  2. vom Buchstaben Caph bis zum Buchstaben Hain verschiedene Gruppen oder Anordnungen von Engeln, die die sichtbare Welt bewohnen,
  3. vom Buchstaben Phe bis zum Buchstaben Thau die elementare Welt die dem heiligen Geist zugeteilt wird. Er ist das innere Sein der Wesen, das allen Kreaturen Seele und Leben gibt. -

Nehmen wir nun jeden Buchstaben einzeln gemäß ihrer Reihenfolge vor.

1. Aleph = 1.
a) Mutter. b) Vater. c) Der Mensch 1).
1. Tarotkarte: Der Gaukler

entspricht dem ersten Namen Gottes, Eheieh (Wesen Gottes), Attribut Kether (Krone. 1. Sephiroth). Er gebietet über die Engel, die die Hebräer Haioth-Nakodisch (Tiere der Heiligkeit) nennen. Er bildet die ersten Chöre der Engel, die Seraphim genannt werden.

2. Beth = 2.
a) Doppelt b) Mutter. c) Mund des Menschen.
2. Tarotkarte: Hohe Priesterin

entspricht dem zweiten Namen Gottes, Bachour, der Klarheit und Jugend bedeutet, er bezeichnet ferner die Engel zweiter Ordnung, die Ophanim (die himmlischen Formen oder Räder) und die Cherubim, durch deren Dienstleistung Gott das Chaos ordnete. Als 2. Sephiroth entspricht Chochmah (theoretische Vernunft).

3. Ghimel = 3.
a) Doppelt. b) Natur. c) Hand beirn Ergreifen.
3. Tarotkarte: Kaiserin.

Dritter Gottesname Gadol (der Große), Engel Aralym (die Großen, Starken, dieTheorie). Durch sie erhielt GottTetragrammaton 2), Elohim,




    1) a, b und c geben hier und im folgenden stets die kabbalistischen Hauptwerte wieder! - Anmerkung des Verfassers!
    2) Genaue Erklärung des Tetragrammaton des heiligen unaussprechlichen vierbuchstabigen Gottesnamens Jod-He-Vau-He unter "a" dieses Abschnittes gegeben.



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die Form der Materie, d. h. durch die Aussprache seines eigenen Namens in Permanenz. Unterließe er es nur einen einzigen Augenblick, so hätte alles, was ist, aufgehört, zu sein. Daher auch: "Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott und - Gott war das Wort" (Joh. II. 1, dgl, Vers 3 und 4) 3. Sephiroth Binah (die praktische Vernunft).

4. Daleth = 4.
a) Doppelt b) Gesetzm. Macht. c) Busen oder Schoß.
4. Tarotkarte: Kaiser.

Vierter Name Gottes Dagoul (der Erhabene); Engel Hasmalim (Herrschaften). Durch sie läßt Gott EI die Bilder der Körper und alle die verschiedenen Gestalten der Materie darstellen.

Entsprechung 4. Sephiroth Chesed (Liebe und Güte).

5. He = 5.
a) Einfach. b) Religion. c) Der Atem.
5. Tarotkarte: Der Papst.

Entspricht dem 5. Gottesnamen Hadom (der majestätisch Schöne), bezeichnet den Engel Seraphim; mit ihrer Dienstleistung erzeugte Gott Elohim Lyebic die Elemente. Entsprechung: 5. Sephiroth Pachad (Furcht und Urteil). Attribut: Gebura (Stärke).

6. Vau = 6.
a) Einfach. b) Freiheit. c) Das Auge, das Ohr.
6. Tarotkarte: Die Liebenden.

Entspricht dem 6. Gottesnamen Vezio (der mit Glanz versehene), bezeichnet die Engel 6. Ordnung Malakim (Chor der Tugend). Durch ihre Dienstleistungen erzeugte Gott Eloah die Metalle und alles das, was im Mineralreich existiert. Zugehörige Saphiroth 6, Tiphereth (Sonne, Glanz).

7. Zaïn = 7.
a) Einfach. b) Eigentum. c) Der Pfeil.
7. Tarotkarte, Der Wagen.

Entspricht dem 7. Gottesnamen Zakai (herrliche Welt); bezeichnet die 7. Ordnung der Engel, die Kinder Elohims. Durch ihre Dienstleistung hat Gott Jod-he-vau-he Sabaot die Pflanzen erzeugt und alles das, was im vegetarischen Reiche besteht. Zugehörige Saphiroth 7, Nezach (Festigkeit).





Seite 32

8. Ghet = 8,
a) Einfach. b) Verteilung. c) Ein Feld.
8. Tarotkarte: Gerechtigkeit.

Entspricht dem Namen Chesed (der Barmherzige) als 8. Gottesnamen. Bezeichnet die 8. Ordnung der Engel Benai Elohim (Söhne Gottes = Chor der Erzengel). Durch ihre Dienstleistung erzeugte Gott Elohim Sabaot das Tierreich. Zugehörige 8. Sephiroth Hod (Lob oder Pracht).

9. Teth = 9.
a) Einfach. b) Klugheit c) Bedachung.
9. Tarotkarte: Eremit.

Entspricht dem 9. Gottesnamen Tehor (reine Welt), bezeichnet die 9. Ordnung der Engel, die die Menschen von ihrer Geburt an leiten, sie entsendet Saday und Eloi als Schutzengel für die Menschen. Zugehörige 9. Sephiroth: Jesod (Fundament).

10. Jod = 10.
a) Einfach und Ursprung. b) Ordnung. c) Zeigefinger.
10. Tarotkarte: Schicksalsrad.

Entspricht dem Namen Jah (Gott), dem 10. Gottesnamen; Attribut ist Reich und Tempel Gottes, bezeichnet die Heroen-Engel, durch deren die Menschen Intelligenz, Strebsamkeit und die Kenntnis der göttlichen Dinge erhalten. Zugehörige Sephiroth: Malkuth (Reich).

Bemerkung: Damit endigt die Welt der Engel!

11. Caph = 20.
a) Doppelt. b) Kraft. c) Die sich schließende Hand.
11. Tarotkarte: Kraft.

Entspricht dem Namen Chabir (der Mächtige); bezeichnet den "ersten Himmel" und das "primum mobile", das heißt die erste Ursache, die alles, was beweglich ist, in Bewegung setzt und sich auf den Namen Gottes (Jod) bezieht, der durch einen einzigen Buchstaben ausgedrückt wird. Die erste der höchsten Intelligenzen. die das "primum mobile" leitet, d. h. den ersten Himmel der Welt der Gestirne, die der zweiten Person der Trinität zugeteilt ist, heißt Mittatron.

Sein Attribut bedeutet "Fürst der Gesichter". Seine Aufgabe ist es, alle die vorzuführen, die vor dem Antlitz des erhabenen Gottes erscheinen dürfen; er hat den Fürsten Orifiel unter sich mit einer unendlichen Zahl untergeordneter Intelligenzen. Die Kabbalisten sagen, daß durch die Vermittlung Mittatrons Gott mit Mose gesprochen hat,





Seite 33

und durch ihn erhalten alle die niedrigen Mächte der sinnlich wahrnehmbaren Welt die Kräfte Gottes.

Caph als Endbuchstabe in anderer (dem Vau ähnlicher) Form dargestellt, entspricht den beiden großen Namen Gottes, von denen sich jeder aus zwei Buchstaben zusammensetzt: "Aleph-Lamed" und "Jod-He", gesprochen "EI" und "Jah". Diese gebieten über die Intelligenzen 2. Ordnung, die den Himmel der Fixsterne lenken, besonders die 12 Zeichen des Tierkreises, den die Hebräer Galgol hamnazeloth nennen. Die Intelligenz des zweiten Himmels heißt Raziel. Sein Attribut bedeutet Vision und Lächeln Gottes.

12. Lamed = 30.
a) Einfach. b) Opfer. c) Der sich ausstreckende Arm.
12. Tarotkarte: Der Gehenkte.

Entspricht dem Namen Lummed (Gelehrter); bezieht sich auch auf den Namen Sadaï, den Namen Gottes in fünf Buchstaben, gebietet über den dritten Himmel und die Intelligenzen der 3. Ordnung, die die Sphäre des Saturn leiten.

13. Mem = 40.
a) Mutter. b) Tod. c) Das Weib(!)
13. Tarotkarte: Der Tod.

Entspricht dem Namen Meborake (der Gesegnete) und bezieht sich auf den vierten Himmel und auf den vierten Namen Jehovah (dessen Aussprache verboten ist), gebietet über die Sphäre des Jupiter. Die Intelligenz, die Jupiter leitet, heißt Tsadkiel. Dieser empfängt die Ausstrahlungen Gottes durch die Vermittlung Schebtails, um sie auf die Intelligenzen der 5. Ordnung zu übertragen. Mem, ein Hauptbuchstabe (Mutter), entspricht auch dem fünften Himmel und dem fünften Namen Gottes und gebietet über die Sphäre des Mars. Die Intelligenz, die Mars leitet, ist SamaëI. SamaëI empfängt die Ausstrahlungen Gottes durch Vermittlung Tsadkiels und überträgt sie auf die Intelligenzen 6. Ordnung.

14. Noun = 50.
a) Einfach. b) Rückfälligkeit. c) Eine Frucht
14. Tarotkarte: Die Mäßigkeit.

Entspricht dem Namen Nora (der Schreckliche), bezieht sich aber außerdem auf den Namen Emmanuel, d. h. "Gott mit uns"; er gebietet dem sechsten Himmel, der Sonne. Die höchste Intelligenz der Sonne ist Raphael.

Die dem Vau gleiche Form des Noun, die am Schluß verwendet





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wird, bezieht sich auf den siebenten Namen Gottes: Ararita (der Unveränderliche) 1), der aus sieben Buchstaben zusammengesetzt ist. Er gebietet über den siebenten Himmel und über die Venus. Die Intelligenz der Venus ist Haniel (Liebe, Gnade und Gerechtigkeit Gottes).

15. Samech = 60.
a) Einfach. b) Allgemeines Wesen. c) Schlange.
15. Tarotkarte: Der Teufel.

Entspricht dem achten Namen Gottes: Samech (der Stützende, Stärkende). Als Planet entspricht Merkur und die erste Intelligenz desselben: Michael.

16. Haïn = 70.
a) Einfach. b) Gleichgewicht. c) Ein materielles Band. 16.
Tarotkarte: Der vom Blitz getroffene Turm.

Entspricht dem Namen Hazad (der Tapfere, Starke) und bezieht sich auf Jehova-Sabahot. Er gebietet dem neunten Himmel. Als Stern entspricht der Mond und die Intelligenz des Mondes: Gabriel.

Bemerkung: Hier endigt die Welt der Erzengel.

17. Phe = 80.
a) Doppelt b) Unsterblichkeit. c) Der Mund und die Zunge.
17. Tarotkarte. Die Sterne.

Entspricht dem 18. Namen Phode (Erlöser, intellektuelle Seele).

Dieser Buchstabe kennzeichnet das Feuer, das von Salamandern belebte Element, die Intelligenz des Feuers: Seraphim, und mehrere niedere Grade. Diese Intelligenz gebietet im Sommer über den Süden. Das am Schluß verwendete Zeichen (ohne den untersten wagerechten dicken Strich) bezeichnet die Luft, Cherubim, und mehrere untere Grade. Die Intelligenzen der Luft gebieten im Frühling über den Westen.

18. Tsade = 90.
a) Einfach. b) Schatten und Reflex. c) Dach.
18. Tarotkarte: Der Mond.

Entspricht der universellen Materie, dem Namen Tsedek (der Gerechte). Diese Hieroglyphe bezeichnet das Wasser, in dem die Nymphen wohnen. Seine Intelligenz ist Tharsis. Diese gebietet im Herbst über den Westen.




    1) Vgl. hierüber das Werk: Ernst Tiede: "Ur-Arische Gotteserkenntnis", Berlin 1917.



Seite 35

19. Coph = 100.
a) Einfach. b) Licht c) Beil.
19. Tarotkarte: Die Sonne.

Entspricht dem Namen Kodesch (der Heilige). Dieses Schriftzeichen bedeutet die Erde, in der die Gnomen wohnen. Die Intelligenz ist Ariel. Im Winter gebietet sie über den Norden, ihr unterstehen, die Gestirne und das Unbelebte.

20. Resch = 200.
a) Doppelt. b) Dankbarkeit. c) Der Kopf des Menschen.
20. Tarotkarte: Das Gericht.

Entspricht dem Namen Rodeh (der Herrschende) und den Vegetabilien. Er wird dem ersten göttlichen Prinzip zugeteilt, das sich auf das animalische Reich bezieht und das allen animalischen Wesen das Leben gibt.

21. Shin = 300.
a) Mutter. b) Einheit(lichkeit). c) Pfeil.
21. Unnumerierte Tarotkarte: Der Narr.

Entspricht dem Namen Schaday (der Allmächtige), der dem zweiten göttlichen Prinzip (die Tiere) zukommt, das (nach dem berühmten Kabbalisten Kircher) allen vegetabilischen Substanzen den Lebenskeim spendet.

22. Thau = 400
a) Doppelt. b) Zusammensetzung (Synthese). c) Busen oder Schoß.
22. Tarotkarte: Die Welt.

Entspricht dem Namen Thechinah (der Gnädige), dem Mikrokosmos, dem dritten göttlichen Prinzip, das allen, was im Mineralreich lebt (Kristalle), sein Leben gibt.

Dieser Buchstabe ist auch gleichzeitig das Symbol des Menschen, weil er den Zweck alles dessen, was besteht, bezeichnet, wie ja auch der Mensch der Zweck und die Vollendung der ganzen Schöpfung ist.

Einteilung des Alphabets nach Zahlen:
Einheit:987654321
(Erste Welt)AlephThethChethZainVauHeDalethGhimel Beth
Zehner:908070605040302010
(Zweite Welt)TsadephehainsamechnounmemLamedcaphJod
Hunderter:900800700600500400300200100
(Dritte Welt)hainPheZaïnSamechDalethThauShinReschcoph

Nachfolgend geben wir nun noch die Beziehungen zwischen den Buchstaben nebst ihren diesbezüglichen mystischen Bedeutungen nach der "Kabbala" von Papus:





Seite 36

1. Beziehung;
Aleph", d. h. Brust,
Beth", d. h. Haus,
"Ghimel", d. h. Fülle,
"Daleth" d. h. Tisch und Tür.
)
)
)
)
)
Deutet die Beschaffenheit des
Hauses Gottes an, das in den heiligen
Büchern als Fülle bezeichnet wird

2. Beziehung;
"Hell", d.h. die Straße oder: Diese da",
"Vau", d. h. der Widerhaken,
"Zain", d. h. diese dort", Waffen,
"Chet", d. h. Leben.
)
)
)
)
)
Bedeutet dieses und jenes Leben.
Gleichzeitig wird durch die Schrift,
mit der Christus selbst das Leben den
Gläubigen verkündet, angedeutet, wie
jenes Leben beschaffen sein kann.

3. Beziehung;
"Thet", d. h. das Gut, gut, die Abweichung,
"Jod", d. h. das Prinzip.
)
)
)
)
)
)
)
)
)
)
)
Das soll andeuten, daß, obwohl wir
jetzt die Gesamtheit der geschriebenen
Dinge wissen, wir doch nur einen Teil
davon kennen und einen anderen Teil
prophetisch ahnen. Wenn wir es aber
verdient haben werden, bei Christus zu
sein, so wird die Lehre der Bücher auf
hören und wir werden das Prinzip des
Guten, so wie es ist, von Angesicht
zu Angesicht erkennen.

(Beziehungen 1 bis 3 = Welt der Engel.)

4. Beziehung;
"Caph", d. h. die Hand, die Führung,
"Lamed", d. h. die Zucht, das Herz.
)
)
)
)
)
)
)
Unter den Händen ist das Werk zu
verstehen, unter Herz und Führung die
Überlegung auf Grund der sinnlichen
Wahrnehmungen, denn wir können
nichts tun, ohne daß wir vorher
wüßten, was zu tun ist.

5. Beziehung;
"Mem", d. h. aus ihnen selbst",
"Noun", d. hb. das Ewige,
"Samech", d. h. die Hilfsquelle.
)
)
)
)
)
Analog bedeutet dies, daß die Menschen
aus den verschiedenen Arten der Schrift
selbst die notwendigen Hilfsmittel für
das ewige Leben entnehmen müssen.

6. Beziehung;
"Haïn" d. h. Augenbraue, Auge,
"Phe", d. h. Mund,
"Tsade", d. h. Gerechtigkeit.
)
)
)
)
)
)
)
Das bedeutet, daß die Schrift die Quelle
oder Auge und Mund der Gerechtigkeit
ist; die Quelle, die den Ursprung aller
Dinge in sich vereint, die durch den
Mund Gottes geschaffen wurden.

(Beziehungen 4 bis 6 = Welt der Sphären und Elemente.)





Seite 37

7. Beziehung;
"Coph", d. h. Beruhung, Stimme,
"Resch", d. h. Haupt,
"Shin", d. h. Zähne,
"Thau", d. h. Zeichen. Mikrokosmus.
)
)
)
)
)
)
)
)
Bedeutung: Die Beruhung des Hauptes
erfolgt durch die Bezeichnung der Zähne.
Wirklich beruht die artikulierte Sprache
auf den Zähnen, und durch die Zeichen
der Sprache gelangt man zu Christus,
dem Haupt von allen, und zu dem
ewigen Reiche.

(Die 7. Beziehung gilt der irdischen Welt, der Welt der vier Elemente.)

Zum Schluß dieser Unterabteilung soll noch kurz von den göttlichen Namen gesprochen werden, ohne aber auf dies Thema näher eingehen zu können, da sich über manchen Namen und seine Beziehungen eigene Bücher schreiben lassen könnten. Der Leser hat wohl schon bei der, das sei hier betont, kurzen Besprechung der Buchstaben, gemerkt, daß Kabbala nicht ganz ohne Schwierigkeiten ist. Mit der nun folgenden Angabe über die göttlichen Namen jedoch findet die hier gegebene theoretische Kabbala auch ihr Ende.

Es gibt im ganzen zweiundsiebzig göttliche Namen des "Einzigen Gottes", die u. a. zu den verschiedensten Zwecken der Magie praktische Anwendung finden 1).

Diese 72 Namen haben ihren Ursprung in dem uns schon bekannten dritten göttlichen Namen Jod-He-Vau-He, oder Jeve (auch Jahwe) geschrieben, auch mit (verbotener!) Aussprache Jehovah. (Den Juden ist hierfür nur der Ausdruck Adonai gestattet, dgl. den niederen Kabbalisten usw.)

Man schreibt das Wort (mit hebräischen Buchstaben!) in ein Dreieck (siehe nebenstehend.) Hierbei wolle man nicht vergessen, daß das Hebräische in dieser <- Richtung von rechts nach links gelesen wird, wovon niemals Ausnahmen gemacht werden!

Dies ist die erste Art, das heilige Wort, das uns schon bei der Besprechung der "kleinen Arkana" begegnete, zu schreiben. -

Durch kabbalistische Addition seiner Buchstabenzahlenwerte erhält man die Vervielfachung des heiligen Namens in zweiundsiebzig.




    1) Lesern, die sich für kabbalistische Magie interessieren, sei bestens empfohlen: Die Lektüre der in dem "Zentralblatt für Okkultismus", Jahrgang XII, von Fr. Buchmann-Naga veröffentlichten prachtvollen Arbeit: "Schlüssel zu den 72 Gottesnamen". Die dort niedergelegten Erfahrungen wurden von mir zum Teil nachgeprüft und erzielte ich bedeutende Erfolge. - Anmerkg. d. Verfassers!



Seite 38

Führen wir die Rechnung, deren wir uns bei der Deutung der Ergebnisse beim Tarotlegen auch bedienen werden, hier aus;

ist = 10 + 5 + 6 +5= Quersumme 26
ist = 10 + 5 + 6 = Quersumme 21
ist = 10 + 5 = Quersumme 15
ist = 10= Quersumme 10

Summe = 72

Die zweite Schreibart des dritten Summe 72 göttlichen Namens ist die nebenstehend abgebildete (nach der Über lieferung):

Jede Kugel zeigt 3 Zacken, die Summe aller Zacken beträgt 72.

Von einer Wiedergabe der 72 Namen müssen wir aus Raummangel absehen. Man findet sie in der "Kabbala" von Papus, doch brauchen wir sie für unsere Zwecke keineswegs. Es sei hier endlich noch erwähnt, daß der "ausgesprochene" Gottesname, der zur Anwendung magischer Art benutzt wird,

"Schemn ha-mephorasch"
genannt wird und der machtvolle Anwender: "Baal schem" (Herr des Namens). Zuerst soll der "Name" angewendet sein von - Lilith Adams erster wilder und herrischer Frau, die mit ihm Dämonen zeugte, um ihn schließlich eben mit Hilfe des "Namens" für immer zu verlassen.

Wir kommen nun zur eingehenden Besprechung der "großen Arkanal' unseres Tarots.