Die zwey Stücke sind sowohl zur Känntniß des Ganzen nothwendig, als auch werden sie die Neugierde befriedigen, und das Vergnügen des Lesers gleich theilnehmend unterhalten. Katechismus des Gesellen=Grades.
F. Mein Bruder, warum kommt ihr hieher?
F. + Wie seyd ihr zu diesem Grad gelangt?
F. + Was lehrete man euch, als ihr zum Gesellen aufgenommen wurdet? A. Geometrie, oder die fünfte Wissenschaft, so dem Maurer am nothwendigsten ist. |
F. Wo seyd ihr zum Gesellen aufgenommen worden?
F. Wer sind diejenigen, so eine solche Loge ausmachen?
F. + Wie wurdet ihr aufgenommen?
F. + Was gab man euch nach eurer Aufnahme? F. Gebt mir das Zeichen. (statt der Antwort wird es gegeben.)
F. Wie nennt ihr es? F. Was bedeutet es? *) Alle Maurer, so dem bekannten Katechismus folgen, antworten auf diese Frage, es gehörten sieben Mäurer zu einer Gesellenloge, ob man gleich im allgemeinen in allen Logen nur sechs Lichter dazu nimmt, am sonderbarsten aber ist, daß sie sogar Lehrlinge darzu lassen; ich frage aber die Großmeister, ob sie jemals welche zu einer Gesellen=Aufnahme mit zulassen? |
A. Daß ich die Geheimnisse der Mäurerey in meinem Herzen verwahren, und mir lieber dasselbe ausreißen lassen soll, als es den Profanen offenbaren.
F. Gebt dem zweyten Brudervorsteher die Berührung. (Man thut diese, und wenn es der Ordnung gemäß ist, so antwortet der zweyte Vorsteher:) F. Sagt mir das heilige Wort der Gesellen? (Man sagt es, wie man gelehrt worden ist.) F. Was bedeutet dieses Wort?A. Stärke ist in Gott *); es ist der Name der *) In einer großen Menge Logen giebt man dem Worte der Lehrlinge die Auslegung: Stärke ist in Gott, und dem, der Gesellen: Weisheit ist in Gott, oder Beharrlichkeit in dem Guten. Dies sind unverzeihliche Fehler, die der Vernunft, den maurerischen Gesetzen, und der heiligen Schrift zuwider laufen, denn erstlich stimmen alle Maurer darinn überein, daß die Weisheit zur Erfindung, und die Stärke zur Erhaltung dient. Ist es aber nicht lächerlich, etwas erhalten zu wollen, was nicht existirt? Zweytens ist die Weisheit die Basis der ganzen Maurerey, und der letzte ganz unumstößliche Beweiß ist der, daß die Auslegung der Nominum propriorum der Bibel deutlich sagt, die Säule J. bedeute Weisheit, und die Säule B Stärke; dies dächt ich, wäre hinreichend. |
südlichen Säule vor der Thüre des Tempels, wo sich die Gesellen versammelten.
F. Habt ihr gearbeitet, seitdem ihr zum Gesellen aufgenommen worden seyd?
F. Durch welche Thüre seyd ihr hinein gegangen? *) Diese Antwort verdient eine Erläuterung. Es ist wahr, daß an der westlichen Seite des Salomonischen Tempels niemals eine Thür gewesen ist, als aber die Christen die Maurerey zum Sinnbilde ihrer Religion machten, so verbesserten sie so viel möglich, alles, was nicht mit der wahren Kirche uebereinstimmte. Nun ist bekannt, daß das Chor der römischen und besonders der Pfarrkirche, gegen Osten stehen soll, und folglich die Thüre in Westen seyn muß. Die Neueingeweihten können hieraus ersehen, wie ehrwürdig die Maurerey ist, und daß, wenn sie auch die wahre Bedeutung ihrer Sinnbilder noch nicht wissen, sie dieselbe wenigstens verehren, und die Tugenden ausüben sollen, die sie vorschreibt. Ich enthalte mich alles Urtheils über diese und andere ähnliche Stellen und Erklärungen, so in diesem Werkchen vorkommen, der aufgeklärte Maurer wird den Gesichtspunkt leicht einsehen, unter welchem unser Verfasser die ganze Maurerey betrachtet; von seiner Redlichkeit oder Unrichtigkeit zu urtheilen, ist |
F. Was habt ihr bey dieser Thüre bemerkt?
F. Von welcher Materie waren sie?
F. Wie hoch waren sie?
F. Ihr Umfang?
F. Wie dick waren sie an Erz?
F. Womit waren sie gezieret? F. + Was unterstützen sie? hier der Ort nicht; mir ist es genug, hierduch einen Wink gegeben zu haben. Der Verfasser. *) Sehr aufgeklärte Maurer, die aber die Symbola der Maurerey wenig kennen, finden diese Antwort lächerlich, und geben zur Ursache an, daß eine Säule von achtzehn Ellen Höhe und zwölf Ellen Umfang, wider alle Regeln der Baukunst sey. Dieß ist wahr, und jeder Mäurer weiß es, allein, sie wissen auch, daß dieser unermeßliche Umfang, welche den Regeln, so die Menschen erfunden, ganz zuwider läuft, ein Symbol ist, wodurch angezeigt wird, daß die Weisheit und Macht des höchsten Wesens über alle Ausmessungen und Urtheile der Kreaturen erhaben sey. Man erinnere sich auf der Bedeutung dieser zwey Säulen. |
A. + Sphärische Kugeln, so mit Lilien und Granatäpfeln geziert waren *).
F. Wie viel waren es derselben?
F. + Warum sagt ihr hundert und mehrere?
F. + Wozu diente das Innere dieser Säulen?
F. "Wem war die Loge, worinn ihr aufgenommen wurdet, zugeeignet?"
F. "Warum dies?" *) Dieß ist die Wahrheit. Die Fragen und Antworten, welche man in den andern Katechismen findet, sind falsch und lächerlich. **) Diese Antworten sind so, wie die folgenden ganz emblematisch, allein die Ordensstatuten verbieten, dieselben in diesem Grade zu erklären. |
nach ihrer Rükkehr, und setzten fest, daß in Zukunft alle Logen ihm zugeignet werden sollten."
F. "In welcher Gegend ist eure Loge?"
F. "Was hat sie für eine Gestalt?"
F. "Wie lang ist sie?
F. "Wie breit ist sie?"
F. "Wie hoch ist sie?
F. "Wie tief ist sie?"
F. "Womit ist sie bedeckt?"
F. "Wodurch wird dieses weitläufige Gebäude unterstützt?"
F. "Wie nennt ihr dieselben?" *) Man sehe hierüber die folgende Anmerkung und die achte des Meister=Katechismus. |
F. "Erklärt mir dieses."
F. "Habt ihr Zierrathen in eurer Loge?
F. Was stellen sie vor?
F. + Haben diese Zierrathen nicht auch eine moralische Bedeutung? *) Hier wird man die Wahrheit dessen, was ich in der ersten Anmerkung des Lehrlingsgrades gesagt habe, deutlich einsehen, daß nämlich die Mäurerey ein Sinnbild der ganzen Natur ist. Die Fragen und Antworten, welche hier stehen, enthalten eine deutliche Beschreibung der Erdkugel, welche wir bewohnen, deren Daseyn das Werk der Weisheit und der Macht ist. |
chen, erhält, und der flammende Stern ist das Symbol der Sonne der Welt.
F. "Habt ihr auch Kleinodien in eurer Loge? A. "Das Winkelmaaß, die Wasserwage und die Bleywage.
F. + Warum nennet ihr sie beweglich?
F. "Wozu dienen sie?
F. "Welches sind die drey unbeweglichen Kleinodien?
F. "Wozu dienen sie? *) Manche Großmeister versetzen diese Frage, in- |
F. + Haben diese Kleinodien nicht auch eine symbolische Bedeutung? dem sie zur Ursache angeben, daß der Lehrling die Werkzeuge schärfen, und der Geselle den Stein behauen müsse. Allein ausserdem, daß in der Loge weder Steine behauen, noch Werkzeuge geschärft werden, muß man bemerken, daß die Philosophen, welche den Lehrling mit dem rohen Stein verglichen haben, dem Gesellen um deswillen den kubischen zugeeignet haben, weil sie ihn als das vollkommenste Solidum betrachteten, so die mehresten ebenen Flächen darbietet, und zu allem dienen konnte, wozu man ihn gebrauchen wollte; sie liessen diesen Stein sich in eine Pyramide endigen, damit er alle heilige Zahlen in sich enthalten möge, nämlich Eins, Fünf, Vier, Dreymal drey, und folglich Neune. Ueberdieß muß man, um diesen Stein zu behauen, sich des Winkelmaaßes, der Bleyschnüre, und der Wasserwage bedienen, und da alle diese Werkzeuge die Symbola der Wissenschaften und Tugenden, und dieß die Mittel sind, welche die Philosophen anwenden, um einen sogenannten Gesellen zu machen, so konnten sie ohne Irrthum zu begehn, diese moralische Vergleichung machen. Die Werkzeuge bedeuten weiter nichts, als den Fleiß und das Verlangen. |
Brüdern herrschen soll; die Bleywage bezeichnet die Festigkeit unseres Ordens, als der auf Tugenden gegründet ist; der rohe Stein, den die Lehrlinge bearbeiten, ist das Sinnbild unsrer Seele, welche sowohl guter als böser Eindrücke fähig ist; der kubische Stein, worauf die Gesellen ihre Werkzeuge schärfen, zeigt an, daß wir nur durch die Wachsamkeit über uns selbst, uns vor dem Laster bewahren können: und das Reißbret der Meister ist das gute Beyspiel, welches uns die Ausübung der höchsten Tugend erleichtert.
F. "Wie vielerley Maurer giebt es?"
F. "Welches sind die theoretischen Maurer?"
F. Welches sind die praktischen Maurer?" A. "Durch ihre Grundsätze und erhabene Moral werden unsere Sitten gereinigt, und wir tauglich gemacht, der Menschheit und dem Staate nützlich zu werden."
F. + Welches sind die Gesetze der Maurerey? |
F. Was muß ein Maurer vermeiden?
F. Was muß er beobachten?
F. Könnt ihr mir sagen, wie viel Punkte es in der Maurerey giebt?
F. Wie reisen die Gesellen? A. + Daß ein Maurer seinen Brüdern zu Hülfe eilen müsse, wenn sie auch an den äussersten Gränzen der Erde wären.
F. Wo halten sich die Gesellen in der Loge auf? F. Wo stehen sie? |
A. Bey der Säule B.
F. Welches ist das Paßwort der Gesellen?
F. Was bedeutet dieses Wort.
F. Habt ihr heute euren Meister gesehen?
F. Wie war er gekleidet?
F. + Was bedeuten diese Worte?
F. Wie alt seyd ihr?
F. Was ist die Uhr? Ende des Gesellen=Grades |
Frage. + Wo kommt ihr her, mein Bruder?
F. + Was thut man in der mittlern Kammer?
F. + Wie seyd ihr dahin gekommen?
F. + Was bedeuten diese Zahlen?
F. + Wie hat man euch aufgenommen? *) Man findet in den Constitutionen der griechischen Mönche, von denen Jovet spricht, daß während der Zeit, als die Christen in der Gefangenschaft der Ungläubigen waren, sie sich unter verschiedenen Namen versammelten, und daß unter andern eine Versammlung gehalten wurde, die nur aus den aufgeklärtesten und tugendhaftesten Rittern bestund. Sobald einer |
F. + Wo seyd ihr als Meister aufgenommen worden?
F. + Welche sind die, so eine solche Loge ausmachen? hereintrat, so überreichte ihm der G. M. einen Akazienzweig, zum Andenken des wahren Kreuzes, das, wie man sagt, von diesem Holze soll gewesen seyn. Dieser Akazienzweig vertrat die Stelle des Myrthenzweigs, den die Eingeweihten von Memphis trugen, und ich bemerke im Vorbeygehen, daß der goldne Zweig, den Virgil dem Aeneas, um zur Hölle hinabzusteigen, giebt, desselben Ursprungs ist. Allein, ohnerachtet aller dieser Wahrheiten, die den Mäurern so theuer seyn sollten, thut der größte Theil der Großmeister diese Frage nicht mehr, ja sie kennen sie nicht, und dies rührt daher, weil einige alte G. M. sie nirgends gedruckt fanden, und sich also berechtigt glaubten, sie nebst denen, so man in dem Verlauf dieses Werks findet, mit Stillschweigen zu übergehen. Diese unverzeihliche Nachläßigkeit ist Ursache, daß viele gute Brüder, denen ihre Geschäfte nicht erlauben, die Ordensgeschichte zu untersuchen, einen grossen Theil seiner schönsten Geheimnisse nicht wissen. *) Gewiß waren die Verfasser der bisher gedruckten Katechismen niemals in eine Meisterloge ge- |
F. Wie seyd ihr als Meister aufgenommen worden?
F. + Was sahet ihr, als ihr in die Meisterloge eintratet?
F. Was wurdet ihr gewahr, nachdem ihr aufgenommen waret? kommen, denn wie hätten sie sonst sagen können, daß eine solche Loge aus einem G. M. zwey Vorstehern, zwey Meistern und zwey Lehrlingen besteht? Jemehr ich diesen falschen Unterricht betrachte, destomehr bedaure ich den Fortgang, den er gehabt hat. *) Andonhiram, ein hebräisches Wort, welches aus zwey andern besteht, nämlich aus Adon welches Herr, und Hiram, so hohes Leben, oder Höhe des Lebens bedeutet. Man nennt ihn Baumeister des Tempels, nicht allein, weil die wahre Kirche den Entwurf des höchsten Wesens befolgt, sondern weil die Maurer überzeugt sind, daß er der höchste Herr über alles, und in dem Weltall nichts enthalten ist, was nicht seiner Hände Werk wäre, und folglich jeder Theil zu seinem Entwurf gehört, und also alle sinnliche Wesen ihn verehren müssen. |
F. Was bedeutet dieser Buchstabe?
F. Wer kann über mir seyn, da ich ein freyer Maurer und Meister einer so gut geordneten Loge bin?
F. + Was gab man euch, als ihr zum Meister aufgenommen wurdet?
F. Gebt mir den vollkommnen Punkt eures Eintritts?
F. Ich bewahre?
F. Was verberget ihr? *) Nämlich im Angelsächsischen, und folglich im Englischen und Flämandischen, im Deutschen u.s.w. + + Diese Erklärung ist so gut, wie gar keine, denn in den mehresten Sprachen fängt das Wort Gott nicht mit G. an, sondern nur in einigen wenigen. A. d. U. |
F. Wo verberget ihr sie?
F. Giebt es einen Schlüssel dazu?
F. Wo bewahret ihr ihn auf?
F. Von welchem Metall ist sie?
F. Vermuthlich waret ihr erst Lehrling und Geselle, bevor ihr Meister wurdet?
F. + Was ist dieß für ein Schlüssel?
F. + Zeigt mir ihn. F. + Ja, mein Bruder, wo habt ihr ihn hergenommen? |
A. + Von meiner Linken, und ich bewahre ihn als meinen kostbarsten Satz.
F. + Warum ist euch dieser Schlüssel so kostbar?
F. + Warum tragt ihr ihn auf eurer Linken?
F. In welcher Absicht seyd ihr hieher gekommen?
F. Wie gieng das Meisterwort verloren?
F. Was bedeuten diese drey starken Schläge? F. Wie erfuhr man, daß es Gesellen ge- |
wesen, welche dieses Verbrechen begangen haben?
F. Da aber das Wort verloren war, wie konnte man es wieder finden?
F. Wie viel Meister wurden zur Aufsuchung Adonhirams ausgesandt?
F. Wo fand man den Körper unsers verehrungswürdigen Meisters?
F. Wozu sollte dieser Zweig dienen? |
F. Was nahm man mit dem Körper unsers verehrungswürdigen Meisters vor?
F. + Welche Form hatte das Grabmal? F. + Welches sind die Vorzüglichsten Merkmale eines Meisters? *) Der Triangel war schon den ältesten Völkern bekannt, und stellte immer die erste Ursache und selbst das höchste Wesen vor. Das Christenthum nahm ihn als ein Sinnbild der dreyfachen Wesenheit, oder dreyfachen Einheit des Schöpfers an; als aber die Maurerey das Symbol unsrer Religion wurde, so kamen alle Meister darin überein, ein gleichseitiges Dreyeck zu tragen, und diese Figur wurde nachher das wahre Symbol und Zeichen des christlichen Maurers. Beym Anfange und beym Ende einer Handlung mußte er einen Triangel formiren, um seine Danksagung gegen die Gottheit dadurch auszudrücken. So entstund das Exercitium bey der Tafel. Der Commendant der Ritter, deren die Constitutionen der griechischen Mönche erwähnen, trug eine dreyeckigte Medaille, worinn ein Zirkel enthalten war, der ohne Zweifel das höchste Wesen anstatt des Wortes Jehovah, bedeuten sollte. |
A. + Ein Zeichen, eine Berührung, zwey Worte, und fünf vollkommene Punkte der Meisterschaft. F. Gebt mir das Zeichen.(Statt einer Antwort wird es gemacht.)
F. + Wie nennt ihr es?
F. + Warum?
F. Gebt dem ersten Bruder Vorsteher die Berührung.
F. Gebt ihm das heilige Wort.
F. Was bedeutet dies Wort?
F. Welches ist das Paßwort. *) Um zu beweisen, wie nothwendig ein vernünftiger und richtiger Unterricht ist, um die alten Statuten wieder herzustellen, will ich hier anmerken, daß seit langer Zeit eine große Anzahl Maurer dies Wort nicht mehr kennen, und aus |
F. Welches sind die fünf vollkommenen Punkte der Maurerey?
F. Gebt mir die Erklärung davon. Mißbrauch ein anderes sagen, daß sie nicht verstehen, und dem sie eine eben so gewagte als wahrscheinliche Bedeutung geben. Um sich hiervon zu überzeugen, muß man wissen, daß die alten Ritter zum Paßwort der Meister das lateinische Wort Sublimis erwählt hatten; sobald nun die Franzosen die Maurerey erhielten, so sprachen sie es Sublime aus, und bis hieher gieng alles noch gut. Einige Profane aber die unsere Geheimnisse erforschen wollten, und vermuthlich dieses Wort nur undeutlich hörten schrieben Giblim, und sagten, es bedeute Vortreflichkeit, andere, die noch weiter giengen, als die erstern, liessen Giblos drucken, und behaupteten, es sey der Name der Orts, wo Hirams Körper gefunden wurde. Da nun zu diesen Zeiten die Zahl der unwissenden Maurer sehr groß war, so fand diese lächerliche Meynung statt, und die Wahrheit wurde beynahe gänzlich vergessen. man hat vorhin gesehen, wie diese falschen und ungereimten Katechismen empor kamen, und darnach beurtheilen wir, wie nichtig diese Untersuchungen den wahren Maurern seyn müssen. |
dem Urheber unsers Daseyns beständig demüthigen sollen; die Zusammenfügung der beyden rechten Hände, daß wir unsern Brüdern in ihren Bedürfnissen beystehen sollen. Der auf die linke Schulter gelegte Arm, daß wir sie mit weisem und teilnehmenden Rathe unterstützen sollen; der Friedenskuß endlich bedeutet jene Sanftmuth, jene unveränderliche Einigkeit, welches die Grundlage unsers Ordens ausmacht.
F. Wodurch wird die Meisterloge unterstützt *)? *) Dies ist die wahre Stelle, wo diese Frage stehen muß, und man kann sich durch die darauf folgenden Antworten davon überzeugen, die blos den Meistern bekannt seyn dürfen. Der einfachste und zugleich der stärkste Grund ist der, daß ein Lehrling nichts weiter kennen soll, als die Weisheit, so durch die Säule J. vorgestellt wird; ein Geselle: die Weisheit und die Stärke, so durch beyde Säulen vorgestellt werden; der Meister allein aber soll die Schönheit kennen, oder den Werth erhabener Dinge; ferner muß man auch unter dem Worte unterstützt, nicht verstehen, daß das Universum erhalten wird, weil es schön ist. Die alten Ritter waren sehr entfernt zu glauben, daß Gott seine Werke bewundere, im Gegentheil waren sie fast überzeugt, daß er nicht irren könne, und daß alles, was er hervorbrächte, vollkommen sey. Wenn die ersten Schriftsteller, welche |
F. Wer nannte sie so?
F. + Warum wird dem Salomo die Weisheit zugeeignet?
F. + Warum die Stärke dem Könige von Thyrus?
F. + Warum die Schönheit dem Adonhiram? über die Maurerey geschrieben haben, fleißig sich erinnert hätten, daß diese Philosophen keine Kandidaten vor Verlauf von sieben Jahren zur Meisterschaft zuließen, und daß der Kandidat diesen Zeitraum anwenden mußte, um sich in allen, dem Menschengeschlechte nützlichen Wissenschaften, zu unterrichten, und so viel möglich die Wahrheiten der Natur zu erforschen, und daß ferner diese Philosophen überzeugt waren, daß ein Mann von Kenntnissen nothwendig die Ordnung und die Schönheit des Universums bewundern müsse; wann, sage ich, diese Schriftsteller alles dieses bemerkt hatten, so würden so viele heutige Großmeister nicht im Gesellengrade von der Schönheit reden, und es bereuen, Leuten geglaubt zu haben, die unter dem Vorwande, sie zu unterrichten, ihr Zutrauen mißbrauchten. |
pels alle Zierrathen vorzeichnete, womit dieses prächtige Monument sollte verschönert werden.
F. + Haben diese drey Namen der Säulen nicht noch eine andere Bedeutung?
F. "Welches sollen die Eigenschaften eines Meisters seyn?
F. "Wie kann er diese seltenen Eigenschaften vereinigen?
F. Giebt es in der Meisterloge einige kostbare Kleinodien?
F. + Was bedeuten sie? F. + Warum bedienen sich die drey ersten Logebedienten des Hammers? |
A. + Um uns unaufhörlich daran zu erinnern, daß, so wie die Materie Töne von sich giebt, wenn man sie anschlägt, um so nahe soll der Mensch, dem Gott ein Herz und die Erkänntniß und Beurtheilungskraft gegeben hat, gegen die Stimme der Tugend empfindbar seyn, und seinem Schöpfer verehren.
F. + Wie heißt ein Meister?
F. + Was bedeutet dieß?
F. "Wie nennt sich der Sohn eines Maurers?
F. "Worinn besteht das Vorrecht eines Lumton?
F. Worauf arbeiten die Meister?
F. Wo erhalten sie ihren Lohn?
F. Wie reisen die Meister?
F. Warum? F. Wenn ihr einen Bruder verliert, wie wollt ihr ihn wieder finden? |
A. Zwischen dem Winkelmaaß und dem Zirkel.
F. + Erklärt mir diese Antwort.
F. + Was würdet ihr thun, wenn ihr euch in Gefahr befändet?
F. + Warum sagt ihr: Kinder der Witwe?
F. Wie alt seyd ihr?
F. + Was bedeutet dieses Alter?
F. Was ist die Uhr? Diese Loge wird, so wie der Gesellen geschlossen, blos allein die Namen und Aklamtionen werden verändert. Ende des dritten Grades und ganzen Werks |