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Daïtyanus Tarot

Als Einführung einige Auszüge aus dem "Lexikon des Geheimwissens":

p. 607

Tarot (teils auch: Tarock, Thoth; vornehm "Taró" ausgesprochen): Kartenspiel zum Wahrsagen, seit Court de Gebelin auch mit esoterischem Bezug. Bis zum 1. Weltkrieg beschäftigten sich die Esoteriker nur in Frankreich u. England mit dem Tarot. Bei der Goldenen Dämmerung gehörte der Tarot zum Lehrgut und wurde durch Crowley und Waite weiterentwickelt. In Deutschland wurde das Interesse am Tarot erst durch Gustav Meyrinks Roman "Der Golem" (1913; vgl. X. Kap. "Licht") geweckt, obwohl eigentlich schon 1857 bei Scheible in Stuttgart ein Klassiker erschienen war. Die deutsche Tarot-Geschichte beginnt mit Ernst Kurtzahn (1920), was in der heutigen Tarot-Literatur meistens verschwiegen wird. Neben einigen klassischen Tarot-Spielen werden jetzt noch mehr als 200 andere, modische Varianten angeboten, teils als "ganzheitlicher", "psychologischer", "universeller", "chinesischer", "intuitiver" Tarot, teils als Bio-Tarot, New-Age-Tarot, Liebes-Tarot, Instant-Tarot, Mega-Tarot, Turbo-Tarot, Astro-Tarot, Umwelt-Tarot usw. bezeichnet; esoterischen Wert hat nur der klassische Tarot. In USA hat 1985 ein Software-Haus sogar einen vollständigen Computer-Tarot für die Commodore-Rechner C64 u. C128 herausgebracht; man muß somit keine Karten haben, mischen oder ausdeuten. Der Computer mischt nach einem Zufallsprinzip und deutet die Karten; das Ergebnis kann ggf. auf einem angeschlossenen Drucker dokumentiert werden. Bei der Anschaffung von Tarot-Karten für den esoterischen Gebrauch ist darauf zu achten, daß das Spiel 78 Blatt umfaßt (es gibt nämlich auch gekürzte Spiele mit weniger Karten), u. daß ausreichend freie Literatur für das betreffende Spiel erhältlich ist. Kurzbeschreibungen von 185 derzeit im Handel erhältlichen Tarot-Spielen finden sich in dem Buch von Graf. Die Bibliothèque Nationale in Paris verfügt übrigens über eine vorzügliche Sammlung an Tarot-Karten und Tarot-Literatur.

Filiation der Tarot-Überlieferung

p. 206

Etteilla (Pseud.) = Jean-François Alliette, *1738, +12.12.1791 Paris; der "Vater" des esoterischen Tarot; weitere Daten zur Person sind unbekannt, außer daß Eliphas Lévi ihn einen "ehemaligen Barbier" nennt. Zum anderen hat Lévi selbst gesehen, daß auf der 28. Tarotkarte vermerkt war: "Etteilla, professeur d'algèbre, rénovatur de la cartomancie ...", und wissen müßte, daß E. der Autor von mindestens 25 Büchern war. E. hatte sich seit 1753 mit den Geheimnissen der Tarotkarten befaßt u. seine eigenwillige Deutung in fast einem Dutzend Büchern publiziert.

p. 364

Kurtzahn-Tarot. Bis zum Ende des 1. Weltkriegs gab es praktisch keine deutsche Tarot-Literatur, wenn man einmal von der schon damals selten gewordenen Ausgabe bei Scheible ("Buch Thot", Stuttgart 1857) absieht. Der Esoteriker Dr. Hummel (bekannt unter dem Pseudonym Laarss) hatte aber schon Material und namentlich französische Tarot-Literatur gesammelt, um selbst ein Tarot-Buch zu schreiben. Indes stellte Dr. Hummel das Material dann dem Esoteriker Kurtzahn zur Verfügung, woraus nicht nur das erste deutsche Tarot-Buch entstand, sondern auch der Kurtzahn-Tarot. Immer auf die Quellen zurückgehend, basierte Kurtzahn die Deutung der Kartenbilder seines Tarot ("Tarut-Daïtyanus") auf Etteilla, wie sie im "Buch Thot" bei Scheible beschrieben war. Die Karten sind im Buch von Kurtzahn abgedruckt und waren auch im Format 7 x 12 cm beim Talis-Verlag in Leipzig erhältlich. Diese Kurtzahn-Tarotkarten unterscheiden sich vom alten Marseiller Tarot und jenem von Oswald Wirth hauptsächlich dadurch, daß den 22 Hauptkarten ("Die großen Arkana") noch die entsprechenden hebräischen Buchstaben und deren Aussprache und Zahlenwerte hinzugefügt wurden. Kurtzahns Tarot-Buch bietet die ausführlichste Beschreibung und esoterische Deutung des Tarot, darunter allein 10 verschiedene Formen, die Karten sinnvoll aufzulegen.







DER TAROT



Die kabbalistische Methode der Zukunftserforschung als Schlüssel zum Okkultismus




von
ERNST KURTZAHN
(Daïtyanus)



Mit 32 Abbildungen und 78 Tarotkarten im Text





Einzige autorisierte Internet-Ausgabe des

Tarot-Buches

von Ernst Kurtzahn
Leipzig 1920 (EA), 1925




Sämtliche Urheberrechte liegen beim
Zentralarchiv Miers Hamburg - ETK-Nachlaßverwaltung





"Ex Libris" von Ernst Kurtzahn mit dem Familienwappen, welches lt. Siebmachers Wappenbuch 1916 zur Wappenrolle des 'Herold' angemeldet wurde.





Gustav Meyrink

dem Dichter des "Golem"


gewidmet




Seite 2

Inhaltsverzeichnis.

Seite
Vorwort
3
Einleitung
6

Erster Teil:
Theoretischer und symbolischer Tarot.
I. Kapitel:Zur Geschichte des Tarots
11
II. Kapitel:Tarot und Kabbala
16
Vorbemerkung
16
a) Die "kleinen" Arkana und der göttliche Name
18
b) Die hebr.-ägyptischen Buchstaben und die Kabbala
22
c) Die "großen" Arkana
38

46
53
59
65

d) Schlüsselfigur zum ganzen Tarot
72
e) Übersichtstabellen der großen Arkana
73

Zweiter Teil:
Praktischer Tarot.
I. Kapitel:Tarotsysteme
76
II. Kapitel:Die Magie des Tarots
81
III. Kapitel: Zehn Methoden des Tarotschlagens
92
IV. Kapitel:Die Tarotdeutung
99
a) Nach Tabellen
99
b) Die kabbalistische Deutung
101

Nachwort
106
Quellenwerke
107


Verzeichnis der Abbildungen.
Abb.
(Nicht berücksichtigt sind Skizzen)
1.
Darstellung einer Gruppe der kleinen Arkana
20
2.
Allgemeine Übersicht der kleinen Arkana
21
3.
Verhältnis der "kleinen" Arkana zu den "großen"
45
4.
Allgemeine Übersicht über den Tarot (Schlüssel)
72
5.
Magischer Kreis des Mondes
88
6.
Etteillafigur
98








Abbildungen der dem Buche beigefügten 78 Tarotkarten
Rekonstruktion Daïtyanus (Kurtzahn) nach Etteilla

Große Arkana
GauklerHohe PriesterinKaiserinKaiserPapst
LiebendeWagenGerechtigkeitEremitSchicksalsrad
KraftGehenkterTodMäßigkeitTeufel
TurmSterneMondSonneGericht
NarrWelt   
Kleine Arkana
I. Stäbe
StabkönigStabköniginStabritterStabknappeStabass
StabzweiStabdreiStabvierStabfünfStabsechs
StabsiebenStabachtStabneunStabzehn 
II. Pokale
PokalkönigPokalköniginPokalritterPokalknappePokalass
PokalzweiPokaldreiPokalvierPokalfünfPokalsechs
PokalsiebenPokalachtPokalneunPokalzehn 
III. Schwerter
SchwertkönigSchwertköniginSchwertritterSchwertknappeSchwertass
SchwertzweiSchwertdreiSchwertvierSchwertfünfSchwertsechs
SchwertsiebenSchwertachtSchwertneunSchwertzehn 
IV. Münzen.
MünzenkönigMünzenköniginMünzenritterMünzenknappeMünzenass
MünzenzweiMünzendreiMünzenvierMünzenfünfMünzensechs
MünzensiebenMünzenachtMünzenneunMünzenzehn 


Bastelvorschlag:

Karten auf Karton 160g/m² ausdrucken, ausschneiden und laminieren.




Reinzeichnungen:
1.
Darstellung einer Gruppe der kleinen Arkana
2.
Allgemeine Übersicht der kleinen Arkana
3.
Verhältnis der "kleinen" Arkana zu den "großen"
4.
Allgemeine Übersicht über den Tarot (Schlüssel)
5.
Magischer Kreis des Mondes
6.
Etteillafigur





Anmerkungen zu Ernst Kurtzahn

Ernst Kurtzahn (1919)
beim Schachspiel mit Prof. Karl Leipold
in seiner Wohnung Ifflandstr. 40, Hamburg,
©Zentralarchiv Miers Hamburg, ETK-Nachlaßverwaltung



Ernst Kurtzahn als Freimaurer

Im Mitgliederverzeichnis der Provinzial-Loge von Niedersachsen zu Hamburg für das Jahr 1933 findet sich auf Seite 75 bei den Mitgliedern der St. Johs.-Loge "Bonerges zur Bruderliebe" unter der lfd. Nummer 86 und der Ordnungszahl 764 in der Original-Matrikel der Eintrag:

Kurtzahn, Ernst W. F. Schiffbau-Ingenieur und staatl. Gewerbe-Lehrer. 24, Ifflandstr. 40, 29.11.79, 16.10.19, PL. VII.

D. h., er wurde am 16.10.1919 aufgenommen und hatte 1933 den VII. Grad (Kapitel) erreicht.



Anmerkungen zum Buch "Der Tarot"

In seinen Briefen an den Webmaster vom 17. und 22. September 2003 weist Herr Horst E. Miers, Zentralarchiv Miers Hamburg, "ETK-Nachlaßverwaltung", u. a. auf folgende interessante Punkte hin:

  • Vom Tarotbuch gibt es die Ausgaben Leipzig 1920 (EA) und 1925. Abgesehen vom Impressum sind sie textlich identisch. Grundsätzlich sollte dem Leser bewußt sein, daß es sich um einen mehr oder weniger historischen Text handelt, der keine andere Bedeutung hat, als eben die Darstellungsweise von 1920 für ihre damalige Zeit.

  • Da erzählt der Schiffsbauingenieur Kurtzahn z. B. p. 84, daß Elektrizität eine Ätherschwingung wäre, und schreibt dann gleich p. 85: "... doch was ist Äther?" Was Kutzahn damals schrieb, ist heute kein Diskussionsthema, weil wir eben in einer ganz anderen Zeit leben.

  • Der Dr. K.... auf p. 83 ist kein anderer als der Industrielle Dr. Kellner, Begründer des O.T.O., der eigentlich mit Magie oder dgl. nichts am Hut hatte, sondern rein industrielle Forschung nach dem damaligen Maßstab betrieb.

    Berufsunfälle aller Art gab es damals überall. Es sind sogar Leute von der ersten Kartoffelerntemaschine gefallen und waren sofort tot; und zwar ganz ohne Magie. Was eigentlich "Magie" ist, kann man bei Dr. Henri Birven, in "Lebenskunst in Yoga und Magie", nachlesen. Es scheint eine Tendenz zu geben, nach der die Menschen am liebsten das glauben, was ganz unwahrscheinlich ist. - Schon Adenauer sagte zum Spiegel: "Sie glauben ja gar nicht, was Illusionen bei den einfachen Menschen so ausrichten."

  • Was Oswald Wirth (p. 77) mit London zu tun hatte, ist mir schleierhaft. O.W. war ein Schweizer, der später auch in Frankreich wirkte. Vielleicht hat er mal den weltberühmten Crowley-Tarot in Betracht gezogen, aber selbst Crowley war ja nie fest mit London verbunden.

  • Kurtzahn hat nur die 22 Arkana-Karten abgebildet und besprochen (entsprechend den 22 Buchstaben des hebr. Alif-Bet), aber ein Tarot-Deck umfaßt ja normalerweise 78 Karten. Deshalb hat Kurtzahn sämtliche 78 Karten im Anhang komplett zum Ausschneiden gebracht. Das von Kurtzahn empfohlene "Lackschriftpapier" als Kartenunterlage ist wohl heute nicht mehr im Handel. Vielleicht handelte es sich um eine Art Zeichenkarton, auf dem man mit Lackfarbe schreiben konnte, ohne daß sich dieser wellte. In den alten Klebestoffen wurde ja als Lösungsmittel vorwiegend Wasser verwendet, was fast immer dazu führt, daß sich die Unterlage wellt oder zumindest krümmt. Die Spielkarten sollen aber immer flach aufliegen.

  • Pamela-Colman Smith (p.77) zeichnete (oder malte) nach Anweisungen und Skizzen von Arthur E. Waite die Karten zu einem Tarot-Deck, aber so ganz sicher wird sie wohl gar nicht gewußt haben, was das alles werden soll. Urheber dieses Tarot (der auf die G.D. zurückgeht) ist nur Arthur E. Waite, der vor allem wg. seiner Gründlichkeit in esoter. Fragen weltbekannt wurde.

  • Die Tabelle mit den hebr. Buchstaben p. 23 ist nur mit Einschränkungen für die hebr. Sprache gültig ist. Aussprache (Name) des Buchstaben 16 ist aus einem französischen Text für Franzosen genommen, aber für Deutschsprechende ganz untauglich.

    Bekanntlich gehört es nicht zum französischen Sprach- und Sprechumfang, ein anlautendes "h" wiederzugeben. Das Wort "hotel" (oder auch "Hôtel" = Rathaus) sprechen die Franzosen einfach als "otell" aus, d.h. sie übersspringen das anlautende"h". Deshalb wird auch der grammatische Artikel immer apostrophiert, also L'hotel, was sonst nur vor Vokalen Standard ist.

    Das gilt auch für den Buchstaben 16, den die Franzosen (ganz richtig) " 'ain" aussprechen. Ein deutscher Leser würde aber bei Buchstabe 16 glatt "hain" lesen, was absolut falsch ist.

    Der Buchstabe 16 spricht sich für Deutsche (und Hebräer) einfach " 'ain". Der Apostroph vor dem "a" deutet an, daß vor dem "a" eigentlich noch jener Konsonant steht, den wir z. B. beim Wort "alle" vor dem "a" zwar spüren können, aber nicht sprechen. Wenn man hebr. " 'ain" sagt, dann ist das nicht identisch mit dem deutschen ein". Vielmehr macht man eine winzige Pause, bevor man den hebr. Buchstaben "'ain" ausspricht.

    Es gibt auch Unterschiede der Aussprache zwischen 11 und 19, die man einfach lernen muß. "caph" wird vorn im Gaumen gesprochen, "koph" ganz hinten am Gaumen.

    Beim Buchstaben 21 ist auch nicht alles klar. Dieser Buchstabe wird an sich "ziehn" gesprochen, wenn sich der diakritische Punkt links (also ) befindet, aber "schiehn", wenn er rechts (also ) steht.

    Das berühmte jüd. Gebet "Schwa Jisra-el" (= "Höre Israel, Dein Gott ist ein einiger Gott..." aus 5. Mose) beginnt also mit "Schiehn".

  • Das Alter der Pyramiden p. 14 ist in jeder Hinsicht falsch. Jede Pyramide (Ägyptens) gehört mehr oder weniger zu einem bestimmten Pharao, und die Genealogie der Pharaos ist heute ziemlich sicher bekannt.

  • Von einem (echten) Rosenkreuzer-Dokument, worin der Tarot erwähnt ist, ist mir nichts bekannt. (p. 14)

    Über die bisher nachweisbare Geschichte des Tarot kann man in einem TB von Tegtmeier (= Frater V.·. D.·.) nachlesen.

  • Die Aussage zu den Runen p. 15 stimmt nicht. Die Runen der Germanen, von denen immer gesprochen wird, stammen erst aus einer Zeit, die mindestens 1.000 Jahre nach den griech. Philosophen bzw. 3.000 Jahre nach den hebr. Gelehrten liegt.

  • Der Begriff "Urbuchstaben" (p. 22) ist ebenso falsch wie "Uralphabeth". Die heutige (d.h. klassische) hebr. Druckschrift ist eine kalligraphische Schrift, die man auch Quadratschrift nennt. Daneben gibt es auch eine hebr. Handschrift, die man z.B. in Israel bei der offiziellen Landessprache "lvrit" benutzt. - Aber die Urbuchstaben sehen ganz anders aus und sind auch keine Quadratschrift. Die auf archäologischen Funden entdeckten "Uraltbuchstaben" findet man in der rechten Spalte der Tabelle p. 281 der PB-Ausgabe des Lexikon (des Geheimwissens).

    Es ist auch Unfug, die hebr. Buchstaben als "Alphabet" zu bezeichnen, denn alpha und beta sind rein griech. Buchstaben und keine hebräischen!! Die Computer-Fonds für Hebräisch hießen daher bei den Schriftenherstellern auch konsequenterweise "Aliphbet". Erst die kommerziellen Raubkopierer haben die Fonds in "Hebräisch" (bzw. Hebrew) umgetauft.

  • Eine "ägyptisch-jüdische" Schrift (p. 23) hat es nie gegeben. Ägyptisch ist eine Bilder-, Silben- und Wortschrift, während Hebräisch eine reine Buchstabenschrift ist. Was die (fehlenden) Vokale betrifft, so fehlen diese auch in anderen semitischen Schriften, wie z.B. Arabisch. Allerdings mußte man die zu sprechenden Vokale nicht etwa raten, wie Herr Kurtzahn meint. Wer überhaupt lesen konnte, kannte auch die Aussprache, d.h. die fehlenden Vokale. Aber wo es Mißverständnisse geben konnte, setzte man schon immer die sog. diakritischen Zeichen, durch die die Vokallaute definiert waren. Wenn jemand also, ohne Vokale, Jod-He-Vau-He sah, dann wußte er ganz automatisch, daß es sich um den Namen der Gottheit handelte. Dazu brauchte man nicht extra noch Vokale.

    Im übrigen sind die heb. Konsonanten Jod, Vau und Aliph gleichzeitig auch Vokale, und zwar immer dann, wenn die Vokale langgezogen ausgesprochen werden, also liiiiih, Uuuuuh und Aaaah.

    Die hebr. Sprache wäre schon längst in der Versenkung verschwunden, wenn sie nicht von dem Christen (sic!) Reuchlin gerettet worden wäre.

    Arabische und persische Tageszeitungen werden normalerweise unvokalisiert gedruckt, aber wenn eine Eigenname vorkommt, z. B. der Firmenname 'Philips', dann ist das Wort natürlich vokalisiert. Coca-Cola ist inzwischen so geläufig, daß man die "Punktierung" meistens wegläßt.

  • Die 72 Gottesnamen haben ihren Ursprung nicht im Jod-He-Vau-He, wie Kurtzahn (p. 37) meint, was jeder Logik widerspräche. Erläuterungen stehen p. 693 unter "72" in der PB-Ausgabe des Lexikon.

  • Die "heilige Schrift" (p.24) ist nicht der Talmud, sondern das AT, insbesondere die Thora. Der Talmud ist vielmehr ein rein juristisches Gesetzbuch. Darin kann der Richter nachlesen, wie er jeweils in einem bestimmten Rechtsfall zu urteilen hat. Um ein extremes Beispiel aus dem Talmud anzuführen: "Wie muß der Richter entscheiden, wenn ein Jude so unglücklich aus dem Fenster fällt, daß er dabei ungewollterweise auf eine Frau fällt und dabei den Beischlaf ausübt." - Der Talmud dient also nur der klassischen Rechtsprechung.

    Der Talmud war also (p. 24) kein "allgemein verbreiteter Text"... Und schon gar nicht "gleichlautenend" (p. 24) mit dem AT!!

  • Kurtzahn erkannte offenbar nicht den Zusammenhang zwischen "Buch Thoth" (Scheible, Stuttgart 1857) und dem "Etteilla-Tarot". Der Wiederentdecker des Tarot war nämlich der Mathematikprofessor Aliette, der unter dem Akronym Etteilla den ersten Tarot beschrieb. Sein (franz.) Buch wurde illegal übersetzt und bei Scheible als "Buch Thoth" herausgebracht. Eliphas Lévi bezeichnete den Prof. gehässigerweise einfach als "Barbier", obwohl er auf einer der Tarot-Karten den Namen des "Professeur de la Arithmétique" lesen konnte.

  • Auf p. 110 wird auf den "Talisverlag", Leipzig-Gohlis, verwiesen, "bei welchem auch gebrauchsfertige Tarotspiele (78 Blatt auf glattem Karton) für M. 1.50 erhältlich sind." Diese Karten sind nicht mehr lieferbar und auch bis dato nirgends aufgefunden worden. - Vielleicht meldet sich ein User, der die Karten hat bzw. weiß, wo sich solche befinden.